„Fern jeder Realität“

Opferschutz wird zum Zankapfel der Politik

Niederösterreich
01.07.2025 05:50

Die Forderung der Grünen nach einer Gewaltambulanz in Wiener Neustadt stößt bei der ÖVP auf Ablehnung. Man wolle lieber Vorhandenes ausbauen.

Flächendeckende Hilfe, schnell und unbürokratisch: Für Opfer von Gewalt braucht es tatkräftige Unterstützung – möglichst nah und im vertrauten Umfeld. Vor allem in NÖ dürfe Gewaltschutz nicht zentralistisch gedacht werden: „Eine einzelne Gewaltambulanz ist für ein Flächenbundesland nicht zielführend. Der Vorschlag der Grünen ist nett gemeint, geht aber – wieder einmal – an der Lebensrealität der Menschen vorbei“, hält ÖVP-Landesgeschäftsführer Matthias Zauner fest.

Eigene Gewaltambulanz in Wiener Neustadt?
Was wollen die Grünen? Sie fordern aktuell eine eigene Gewaltambulanz in Wiener Neustadt, wo sich akut Betroffene zur professionellen Sicherung von Spuren und Beweisen hinwenden können.

Silke Dammerer (ÖVP) will lieber Bestehendes stärken als eine eigene Gewaltambulanz wie die ...
Silke Dammerer (ÖVP) will lieber Bestehendes stärken als eine eigene Gewaltambulanz wie die Grünen.(Bild: ÖVP-NÖ)

Zentrale Gewaltambulanzen, wie es sie etwa in Wien oder Graz bereits gibt, sind aber aus Sicht der Niederösterreichischen ÖVP oftmals „schwer erreichbar und wirken abschreckend“. Daher werde hierzulande seit Jahren auf ein flächendeckendes und niederschwelliges Angebot in allen Regionen – sowohl in den Krankenhäusern als auch im Bereich der niedergelassenen Ärzte – gesetzt. In allen 27 Landeskliniken gebe es Opferschutzgruppen, die Spuren von Misshandlungen dokumentieren und Betroffene mit Hilfseinrichtungen vernetzen. Aber auch die heimischen Hausärzte nehmen als Vertrauenspersonen einen großen Stellenwert ein.

„Weiter intensivieren“
„Wir werden im Landtag beschließen, dass diese Maßnahmen der Landesgesundheitsagentur noch weiter intensiviert werden“, so ÖVP-Frauensprecherin Silke Dammerer. Für die kommende Landtagssitzung wurde von ihr ein Antrag auf noch intensivere Schulungen der Mitarbeiter und Vernetzung aller Organisationen sowie eine Verbesserung des Gewaltschutzes im niedergelassenen Bereich eingebracht.

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