Geldwäsche

„Schmutzige Zahlungen“: Vorwürfe gegen Payone

Web
25.06.2025 12:22

Der deutsche Zahlungsdienstleister Payone sieht sich wegen Geschäften mit Anbietern von Dating- oder Pornoseiten mit Vorwürfen konfrontiert. Über Jahre soll der Spezialist für digitale Zahlungen systematisch mit zweifelhaften Geschäftspartnern zusammengearbeitet haben und dabei gesetzliche Vorgaben zur Geldwäscheprävention missachtet haben.

Payone wickelt Zahlungen von Privatleuten an der Ladenkassa und in Online-Shops ab. Die deutsche Sparkassen-Finanzgruppe hält über den Deutschen Sparkassen Verlag 40 Prozent an dem Unternehmen mit Sitz in Frankfurt am Main, Mehrheitsgesellschafterin ist mit 60 Prozent die französische Worldline. Der in Deutschland und Österreich tätige Dienstleister Payone verarbeitet nach eigenen Angaben für 277.000 Kunden 5,4 Milliarden Transaktionen pro Jahr.

Wie der „Spiegel“ als Teil eines internationalen Recherchenetzwerks berichtet, soll sich Payone nach einer Intervention der deutschen Finanzaufsicht BaFin im Sommer 2023 von Hunderten „Hochrisikokunden“ getrennt haben. Interne Dokumente deuteten jedoch darauf hin, dass Zahlungen solcher Händler „weiterhin über eine andere Worldline-Tochter abgewickelt werden, also quasi über eine Schwester von Payone“.

Payone: Kritisierte Geschäfte wurden komplett eingestellt
Nach Angaben einer Payone-Sprecherin hat das Unternehmen das „Hochrisikogeschäft“ nach der BaFin-Intervention komplett eingestellt. Die Payone GmbH habe seinerzeit „umgehend“ Maßnahmen ergriffen, „um diese Geschäftsbeziehungen sowohl mit Partnern als auch mit Händlern, die in Deutschland tätig sind, zu beenden“.

Zudem seien interne Kontrollen geschärft worden, um „zukünftige Transaktionen von Kunden mit ähnlichen Kundenprofilen zu verhindern, die erhöhte Compliance-Risiken darstellen könnten“, heißt es in der Payone-Stellungnahme zu den aktuellen Berichten.

Die BaFin hatte Payone am 26. Juli 2023 wegen „hoher Geldwäscherisiken und gravierender Defizite in der Geldwäscheprävention“ untersagt, Transaktionen für bestimmte Geschäftskunden durchzuführen, die dem Hochrisikoportfolio angehören. 

Zudem verbot sie dem Unternehmen, in diesem Bereich neue Kundenbeziehungen einzugehen. Damit sollte nach damaligen Angaben der Behörde verhindert werden, dass Payone „zur Geldwäsche missbraucht wird“.

Konsequenzen bei weiteren Verstößen
Auch der Mehrheitseigentümer Worldline verweist in einer aktuellen Stellungnahme darauf, dass die Gruppe seit 2023 ihre Vorgaben geschärft habe, „um die vollständige Einhaltung von Gesetzen und Vorschriften zu gewährleisten“.

Geschäftsbeziehungen, die als nicht konform damit erachtet werden, seien beendet worden. Das Unternehmen betonte: „Wenn die Gruppe Hinweise auf Verstöße feststellt, werden umgehend zusätzliche Prüfungen durchgeführt, die möglicherweise zur Beendigung der Kundenbeziehung führen.“

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