Auf dem Platz setzte es eine klare 2:5-Niederlage gegen Vizemeister Leopoldskron-Moos – doch bei Perwang/Michaelbeuern herrschte trotzdem pure Ekstase. Denn eines war längst klar: Die Meisterschaft der 2. Klasse Nord A – mit sage und schreibe 21 Punkten Vorsprung!
Eine außergewöhnliche Serie riss im allerletzten Saisonspiel, nach 15 Siegen in Folge. Letzter Punktverlust davor? 19. Oktober 2024! Und trotzdem: „Heute war das Ergebnis egal“, lachte Sektionsleiter Markus Spatzenegger im Freudentaumel. „Wir waren mit dem Kopf schon bei der Feier.“ Und diese hatte es in sich: Direkt nach Abpfiff begannen die Festlichkeiten – samt Pyrotechnik und Meisterteller. Um 3 Uhr nachts ging’s per gemietetem Bus direkt weiter zum Mannschaftsurlaub nach Lignano.
Die Busfahrerin tut mir jetzt schon leid.
Perwang/Michaelbeuern-Sektionsleiter Markus Spatzenegger zum Start des Mannschaftsurlaubs.
Auf dem Feld sorgten die Gäste aus Leopoldskron-Moos für den sportlichen Paukenschlag. Trainer Reinhard Rennert und seine Jungs bündelten zum Saisonabschluss die letzten Kräfte und erspielten sich die Führung: Ein Freistoß nahe der Mittellinie von Heinz Vitzkotter purzelte irgendwie ins gegnerische Tor. Daraufhin spielten sich die Gäste in einen Rausch, der beim 5:0 endete, ehe die Hausherren in der Schlussphase noch zwei Ehrentreffer setzten konnten. Rennert schwärmt: „Obwohl’s um nichts mehr ging, war das die Krönung unserer Saison. 400 Zuschauer, 90 mitgereiste Fans von uns. Nach dem zweiten Tor hast du nur noch uns gehört.“
Gelebte Fußballromantik
Was bei beiden Teams spürbar war: Herz, Leidenschaft und gelebter Amateurfußball. „Unsere Spieler zahlen 160 Euro Mitgliedsbeitrag, um dabei sein zu können“, plaudert Rennert aus dem Nähkästchen. „Bei uns gibt’s kein Geld, aber ein Leberkassemmerl und Bier nach jedem Heimspiel.“ Auch das ist Fußball – ehrlich, bodenständig und gemeinschaftlich.
Bei uns gibt’s kein Geld, aber ein Leberkassemmerl und Bier nach jedem Heimspiel.
Leopoldskron-Moos-Coach Reinhard Rennert
Perwang/Michaelbeuern blickt nun mit breiter Brust Richtung 1. Klasse: „Unser Ziel sind die Top-Fünf“, so Spatzenegger. Und wer die Szenen nach dem Abpfiff gesehen hat – bengalisches Feuer, Tanz auf der Bühne und Bierduschen – der weiß: Dieses Team ist bereit für mehr. Auch wenn der letzte Gegner zeigte, dass es nirgendwo im Unterhaus Selbstläufer gibt. Thomas Schaier
2. Klasse Nord A: Perwang/Michaelbeuern – Leopoldskron-Moos 2:5 (0.2), Schleedorf – Straßwalchen 1b 0:4 (0:2),, Bürmoos 1b – Thalgau 1b 0:0 (0:0), Hallwang 1b – SSK 1919 6:2 (2:1), Neumarkt 1b – Oberndorfer SK 4:2 (0:2).
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