Die Wiener erkannten die Überlegenheit von Doppeltorschütze Diego Costa und Co. neidlos an, haderten aber auch mit einem Lattenschuss von Philipp Hosiner und einem nicht gegebenen Elfmeter nach Foul an Roman Kienast.
Auch Trainer Nenad Bjelica musste im Duell mit seinem großen Trainer-Vorbild Diego Simeone Lehrgeld bezahlen. Wegen Kritik am Schiedsrichter sah der Kroate die zweite Spielhälfte nur von der Tribüne aus. Bjelica muss nun mit einer Sperre für den kommenden Auftritt am 6. November in Madrid rechnen. "Ich habe den Schiedsrichter in aller Ruhe gefragt, ob wir zu klein sind für dieses Spiel. Das hat anscheinend gereicht. Der Ausschluss war für mich unverständlich, aber ich muss ihn respektieren", sagte Bjelica.
Der 42-Jährige erinnerte daran, dass die Madrilenen mit Teamkickern aus Spanien, Brasilien, Argentinien oder Uruguay gespickt sind: "Mehr Geld, mehr Qualität. Atletico ist auf dem Transfermarkt 200 Millionen Euro mehr wert als die Austria." Ähnlich fällt auch der finanzielle Vergleich mit den anderen Gruppengegnern FC Porto und Zenit St. Petersburg aus. Deshalb sei der Rückfall auf den vierten und letzten Tabellenplatz auch keine große Überraschung.
Europa League für Austria noch in Reichweite
Das öffentlich ohnehin nie wirklich formulierte Ziel, mit Platz drei die Qualifikation für die K.-o.-Phase der Europa League zu schaffen, ist noch erreichbar, scheint aber derzeit unrealistisch. "Wir wollen uns gut präsentieren und werden alles tun, um Platz drei zu erreichen. Aber erwarten darf man das nicht", meinte Bjelica.
Gegen Porto (0:1) und Zenit (0:0) war die Defensive das große Prunkstück der Austria gewesen. Gegen Atletico zeigten Manuel Ortlechner und seine Kollegen hingegen von Anfang an Schwächen und ermöglichten den Spaniern eine rasche 2:0-Führung und somit die frühe Vorentscheidung. "Wir haben die ersten 20 Minuten verschlafen. Aber man muss schon auch sagen, dass der Gegner wirklich sehr, sehr stark war", bilanzierte Ortlechner.
Ortlechner: "Wir sind eiskalt erwischt worden"
Der Innenverteidiger weiß, dass gegen solche Gegner "nur mit 90 Minuten Topleistung" etwas zu holen ist. "Wir sind eiskalt erwischt worden. Aber wir haben nicht gegen irgendwen verloren", meinte auch Linksverteidiger Markus Suttner. In der Offensive gelang auch vor der größten Kulisse in einem Austria-Heimmatch seit 1979 kein Treffer. "Wirklich schade, vergangene Saison wäre er sicher reingegangen", klagte Hosiner, der es in Madrid besser machen möchte. "Vielleicht tun wir uns auswärts sogar leichter und können aus Madrid etwas mitnehmen", erklärte der Burgenländer.
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