Größer, selbstbewusster und erstmals auch vollelektrisch: So präsentiert Lexus seinen neuen ES. Die mittlerweile 8. Generation dürfte in Österreich aber wohl auch weiterhin eine Business-Limousine für Individualisten bleiben.
Was das Durchhaltevermögen angeht, eine Premium-Automarke in der Heimat von Mercedes, BMW, Audi und Co zu etablieren, fährt Lexus unangefochten auf der Pole Position. Toyota schickte seine Edeltochter in Europa bereits 1990 an den Start, anfangs nur mit einem Modell, der Luxuslimousine LS400.
Mittlerweile reicht das Portfolio von Lexus hinunter bis zum City-Crossover. Weniger auf Stückzahlen denn auf Festigung des Marken-Image ausgelegt ist der neue ES. Die Coupé-artige Limousine in achter Generation misst stolze 5,14 Meter, fährt in der automobilen Oberliga und trifft hier auf Konkurrenten wie BMW 5er, Mercedes E-Klasse und Audi A6. Weiterhin dürfte es der ES in diesem Umfeld schwer haben, da die Geschäftskundenwelt die Marke Lexus meist nicht auf dem Schirm hat.
Dabei kann er mit vielen Trümpfen punkten, sowohl was das Design angeht als auch was Materialien, japanische Handwerkskunst, Ausstattung und Antriebe betreffen. Den ES bietet Lexus bei uns ausschließlich als Vollhybrid und erstmals auch als rein elektrische Variante an. 300h heißt die klassische Hybridversion. Hier sitzt ein 2,5-Liter-Vierzylinder-Benziner als Hauptantriebsaggregat unter der Haube. Die Systemleistung gibt Lexus mit 201 PS an.
Bei den neuen, vollelektrischen Versionen klebt entweder ein 350e (Frontantrieb) oder ein 500e (Allradantrieb) am Heck. Sie leisten 165 kW/224 PS bzw. 252 kW/343 PS. Beim 500e kann die Kraft zwischen vorne und hinten zwischen 100:0 und 0:100 variiert werden, je nach Fahr- oder Straßensituation.
Knapp bemessene Akkus
Nicht wirklich überzeugend sind die Batteriekapazitäten und damit die verbundene Reichweite. Lexus entschied sich für 77 kWh beim ES 350e und für 75 kWh beim 500e, was im Bestfall einen Aktionsradius von 530 Kilometern erlaubt. Das ist deutlich weniger als bei den Mitbewerbern und umso unverständlicher, als der Lexus ES das erste Modell im Konzern ist, für das die neueste Entwicklungsstufe der GA-K-Plattform zum Einsatz kommt. Auch die 30 Minuten für das Laden von 10 auf 80 Prozent sind nicht das Maß der Dinge, schon gar nicht bei so kleinen Akkus.
Eher gilt dies beim Interieur. Nie war ein Lexus beim Layout des volldigitalen Cockpits minimalistischer, nie klarer und nie cooler. Motto: weniger ist mehr. Die Bedienelemente bleiben im ausgeschalteten Zustand sogar unsichtbar und leuchten erst auf, wenn der Fahrer den Wagen startet. Haptisch gleichen sie einem Touch-Panel, bieten aber eine gut fühlbare Rückmeldung. Und ganz nach japanischer Tradition dürfen im ES natürlich Bambus-Applikationen nicht fehlen, die zusammen mit der Ambientebeleuchtung eine äußerst wohlige Umgebung schaffen.
Eine Steigerung dürfte dann nur noch der Ottomane mit Beinauflage sein. Er ist Bestandteil des in der Neigung verstellbaren Rücksitzes. Zudem lässt sich bei dieser Variante der Beifahrersitz nach vorne klappen, um maximale Beinfreiheit zu generieren und dem hinteren Gast eine optimale Sicht nach vorne zu bieten.
Preise gibt Lexus nicht vor Jahresende bekannt. Wer sich am derzeitigen Niveau orientieren will: Der ES 350h startet bei 60.600 Euro. Was den Aufschlag für die Elektroversionen betrifft, ist Spekulation. Unter 65.000 Euro dürfte es sicher nicht losgehen.
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