Sie kümmern sich um Menschen, wenn sie überfordert und von Schmerzen geplagt sind – und werden mit Dankbarkeit bezahlt. Der Verein Lichtblick steht Patienten in steirischen Ambulanzen zur Seite. Für ihr Team am Standort Deutschlandsberg sucht Dagmar Fauster nun neue Helfer.
Gerade noch mit der Rettung ins Krankenhaus und jetzt sitzt man hier in der Notaufnahme. Am Aufenthalt in der Ambulanz scheint nichts Positiv zu sein: die Schmerzen, das lange Warten und die Überforderung mit allem Logistischen. In diesem Moment kommen Dagmar Fauster und ihr Team ins Spiel. „Wenn wir in unseren Kasacks auf die Patienten zukommen, sind sie oft verschreckt. Aber wenn sie verstehen, worum es geht, sind sie sofort erleichtert.“
Fauster ist Teamleiterin des Vereins Lichtblick am LKH Südweststeiermark, Standort Deutschlandsberg. Seit diesem Frühjahr ist sie gemeinsam mit zwei weiteren Freiwilligen hier regelmäßig im Einsatz, um Wartenden ihre Zeit zu schenken. Sie unterhalten sich mit den Patienten, spielen Karten, holen ein Glas Wasser oder helfen bei den oft komplizierten Wegen. „Wir wollen den Leuten einen kleinen Lichtblick geben“, bringt es Fauster auf den Punkt.
„Wir sind Laien und wenden unsere Freizeit dafür auf“, sagt die Ehrenamtliche und spricht dabei für insgesamt 37 Mitglieder in der Steiermark. Gestartet wurde das Projekt im Jahr 2012 in Graz – mittlerweile ist der Verein an sechs Krankenhausstandorten aktiv (Universitätsklinikum Graz, LKH Graz West, KH Barmherzige Brüder, UKH Graz, LKH Südweststeiermark an den Standorten Deutschlandsberg und Wagna). In Deutschlandsberg gab es bereits 2017 eine Gruppe an Freiwilligen, ehe Corona ihrer Arbeit einen Strich durch die Rechnung machte.
„Lichtblicker“ suchen Unterstützung
„Wir finden es sehr positiv, die Freiwilligen nun wieder bei uns am LKH zu haben“, sagt Ewald Tax, stellvertretender Pflegedirektor LKH Südweststeiermark und Standortleiter Deutschlandsberg. „Sie sind ein Sprachrohr zwischen Patient und Personal – das ist eine große Unterstützung.“
Wir finden es sehr positiv, die Freiwilligen nun wieder bei uns am LKH zu haben. Sie sind ein Sprachrohr zwischen Patient und Personal – das ist eine große Unterstützung.
Ewald Tax
Standortleiter LKH Südweststeiermark, Standort Deutschlandsberg
Bild: KAGes/LKH SWS
Von den Zuständigen auf der Station werden die „Lichtblicker“, wie sie sich nennen, vor ihren Diensten eingeführt. Auch Schulungen, etwa zu Hygiene oder Demenz, werden angeboten. „Wir bekommen sogar Parktickets und ein vergünstigtes Mittagessen“, sagt Fauster. Ihre persönliche Motivation ist ihre eigene Krankheitsgeschichte: „Ich weiß, wie es ist, mit Schmerzen und Geduld umzugehen“, sagt die Grazerin.
Engagierte Menschen, wie sie, sucht der Verein Lichtblick händeringend. Willkommen sind alle ab 20 Jahren – auch Pensionisten können mithelfen. Wie viel Zeit investiert wird, bespricht das Team individuell. Momentan sind sie nur mittwochs und freitags am LKH Deutschlandsberg, „aber wir würden gerne jeden Tag besetzen“. Für Fauster steht bereits der nächste Dienst an und sie packt sich Schnapskarten ein: „Ich bin zwar Steirerin, kann aber nicht schnapsen. Ich werde mich auf die Suche machen nach jemandem machen, der mir das beibringen kann.“
Der Verein Lichtblick sucht laufend neue Mitglieder. Interessierte können sich auf www.vereinlichtblick.at informieren und via info@vereinlichtblick.at melden. Nach einem telefonischen Erstgespräch gibt es auch die Möglichkeit eines Schnuppertags.
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