Grand Prix im Murtal

Schach-Nachwuchs gelingt eine kleine Sensation

Steiermark
16.05.2025 08:00

Die besten Schachspielerinnen der Welt zeigten diese Woche in Großlobming in der Steiermark ihr Können. Junge Spielerinnen traten gegen Großmeisterinnen an – einer gelang sogar die Sensation.

Die Sonne wärmt den Gartenpavillon beim G’schlössl Murtal auf, aber Josephina Brunner muss einen kühlen Kopf behalten. Ihr gegenüber sitzt Tan Zhongyi, Großmeisterin aus China, zwischen den beiden 16 hölzerne und 16 schwarze Figuren. Drei Minuten und zwei Sekunden hat die 13-Jährige aus Langenwang Zeit, um sich den nächsten Zug zu überlegen – Blitzschach heißt diese Art des Spiels.

Josephinas Trainer Gert Schnider schaut von der Seite zu. „Sie hat vor Kurzem erst den Titel der U-18-Landesmeisterin gewonnen“, flüstert er – und das, obwohl sie erst 13 Jahre alt ist. „Großmeisterin ist ein durchaus realistisches Ziel.“

Josephina Brunner (13) aus Langenwang
Josephina Brunner (13) aus Langenwang(Bild: Radspieler Jürgen)

Josephina ist eine von drei steirischen Kader-Spielerinnen, die am Montag am Rande des Fide Women’s Grand Prix in Großlobming gegen Großmeisterinnen aus der ganzen Welt antreten durften. Sie wollen sich hier für die Weltmeisterschaft qualifizieren. Die beste österreichische Spielerin ist aktuell Olga Badelka. „Wir haben viele der Partien via Livestream mitverfolgt und analysiert“, sagt Trainer Gert Schnider.

Großmeisterin Alexandra Kosteniuk (li.) spielte gegen Eva Maria Schmied (23).
Großmeisterin Alexandra Kosteniuk (li.) spielte gegen Eva Maria Schmied (23).(Bild: Radspieler Jürgen)

Durch Corona boomte der Sport
Stundenlanges Spielen, online und offline, lesen, üben, analysieren – das gehört im Hochleistungssport Schach dazu. Wie so viele hat Josephina Brunner während der Corona-Lockdowns zu spielen begonnen. Im Training sitzt sie oft Katharina Pötscher gegenüber. Die 16-Jährige aus Gratwein-Straßengel spielt schon seit dem Volksschulalter.

„Unter Frauen ist Schach noch immer viel zu unbeliebt“, sagt sie vor dem Turnier. Gut zehnmal so viele Burschen wie Mädchen spielen. „Ich würde selbst gerne wissen, wieso. Vielleicht, weil man immer gegeneinander spielt.“ Das sei schade, sagt Katharina. „Schach sieht fad aus. Aber es ist faszinierend, man lernt immer dazu, selbst am höchsten Level.“

Ein Remis gegen den Weltmeister
Lernen und Erfahrungen sammeln – das ist es, was sich die Jungspielerinnen von den Großmeisterinnen erwarten. Eva Maria Schmied (23) aus Klagenfurt, die für den Verein aus Gratwein antritt, nimmt einen noch viel größeren Erfolg mit nach Hause: Gegen Weltmeister Viswanathan Anand schafft sie ein Remis, also unentschieden! Katharina Pötscher musste sich nach 55 Zügen gegen Anand geschlagen geben.

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