Wiener Festwochen

Liebesboten und ein bisschen Frieden

Kultur
16.05.2025 09:51

Die Wiener Festwochen werden heute Abend auf dem Rathausplatz eröffnet – mit einem kunterbunten Programm im Zeichen der Liebe. Der Eintritt ist frei, ORF 2 überträgt live.

Klassik trifft auf Punkrock, Schlager auf Art-Pop und trendige Performance-Kunst auf zünftige Trachtenkapelle. Die Eröffnung der Wiener Festwochen heute auf dem Wiener Rathausplatz wird in jeder Hinsicht bunt und feiert bei freiem Eintritt die Vielfalt der Musik.

Als „großes Durcheinander von verschiedenen Stimmen, von verschiedensten Menschen“ beschreibt Festwochen-Intendant Milo Rau die Eröffnung. Unter dem diesjährigen Motto „V is for LoVe“ treffen Acts unterschiedlichster Genres aufeinander – von Soap & Skin über die Jauntaler Trachtenkapelle bis zur New Yorker Performance-Künstlerin Laurie Anderson und Schlager-Star Nicole. Dass die Songcontest-Gewinnerin von 1982 am Vorabend der diesjährigen Ausgabe des Wettsingens auftritt, ist passend, auch ihr damaliges Siegerlied „Ein bisschen Frieden“ fügt sich geschmeidig ein in den Festwochen-Slogan als „Republic of Love“.

Soap & Skin ist mit Art-Pop im bunten Musikreigen vertreten.
Soap & Skin ist mit Art-Pop im bunten Musikreigen vertreten.(Bild: Lara Tomasic)
Nino aus Wien ist auch dabei auf dem Wiener Rathausplatz.
Nino aus Wien ist auch dabei auf dem Wiener Rathausplatz.(Bild: Spielboden)
Nicole, die Song-Contest-Siegerin von 1982, singt zur Eröffnung der Wiener Festwochen.
Nicole, die Song-Contest-Siegerin von 1982, singt zur Eröffnung der Wiener Festwochen. (Bild: Wiener Festwochen/Christina Funk)
Kommt aus New York nach Wien: Performance-Künstlerin Laurie Anderson.
Kommt aus New York nach Wien: Performance-Künstlerin Laurie Anderson.(Bild: Wiener Festwochen/Ebru Yildiz)

Die Veranstaltung, die auf ORF 2 und 3sat live übertragen wird, beginnt um 21.20 Uhr mit einem Trompeter auf dem Burgtheater, auf der Bühne vor dem Rathaus wird anschließend ein musikalischer Reigen von Punk bis Klassik geboten.

Brücken bauen und Barrieren niederreißen
Mit dabei sind u. a. noch Sodl, Faber, der Caravan of Love, der Mozartchor, der Nino aus Wien, Fuzzmann und der kongolesische Countertenor Serge Kakudji. Einige Künstler musizieren auch miteinander, dazwischen gibt es „Liebesbotschaften“ u. a. von Conchita Wurst. Die Idee dahinter ist, durch Kunst Barrieren einzureißen und mit Musik Brücken zu bauen.

Parallel zur Eröffnung startet auch der Festivalbetrieb. Gezeigt werden bis 22. Juni knapp 50 Produktionen an 29 Orten in ganz Wien – von klassischem Sprech-Theater über Performance bis hin zu einem Operprojekt und Debattenformaten. Einige Projekte sorgen bereits im Vorfeld für Gesprächsstoff, ein durchaus beabsichtigter Effekt des Intendanten Rau, der das Festival dezidiert politisch und aktivistisch positioniert.

Festwochen-Aufreger

  • Intendant Milo Rau reagierte auf Verbrennung eines Plakats der Festwochen auf dem Schwarzenbergplatz: mit einer Plakat-Mahnwache inklusive Übernachtung im Zelt.
  • Für Aufregung wird Raus Jelinek-Inszenierung sorgen. Er verknüpft ihr NS-Aufarbeitungsstück „Burgtheater“ mit aktuellem Kontext. Polit-Sprengstoff ist da vorprogrammiert.
  • Sie werden wohl einige Diskussionen auslösen: Die „Wiener Kongresse“ verhandeln die „Cancel-Culture“ und arbeiten prominente Missbrauchsfälle auf.
  • Debatten gibt’s schon vor dieser Debatte bei „Zeitenwende“: Geladen ist u. a. das ehemalige RAF-Mitglied Karl-Heinz Dellwo – die FPÖ hat Protest dagegen erhoben.
  • Internationales Medieninteresse erzeugt schon jetzt „Der Prozess Pelicot“, bei dem Milo Rau den spektakulären Missbrauchsprozess von Gisèle Pelicot gegen ihren Ehemann auf die Bühne bringt.

Für die 155 Vorstellungen mit Eintritt sind insgesamt 46.000 Tickets aufgelegt. 16 Projekte sind bei freiem Eintritt zu besuchen. Die Festwochen haben ein Jahresbudget von 14,9 Millionen Euro, die Festivalzentrale der „Republik der Liebe“ ist im ehemaligen Funkhaus in der Argentinierstraße untergebracht.

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