Die „Krone“-NÖ-Kolumne

Die kleine Botin feiert Mütter das ganze Jahr

(Bild: Krone KREATIV/Daniela Gaigg)

Wie ich den Muttertag feiere – oder vielmehr, wie ich uns Mütter das ganze Jahr über feiere. „Die kleine Botin“ aka Daniela Gaigg schreibt als Kolumnistin über Themen rund um das Leben mit der Familie. Das sind Nachhaltigkeit im Alltag, Selbstfürsorge und Gedankenanstöße für Eltern.

Am zweiten Sonntag im Mai blüht der Handel auf und es wird gebastelt, gebacken, gereimt und gekauft. Alles im Namen der Mütter. Ein Blumenstrauß, ein Herz aus Papier, ein Frühstück im Bett.

Und so gut das auch alles gemeint ist: Ich brauche keinen Muttertag. Kein Geschenk. Keine Rose. Keine Aufmerksamkeit für einen einzigen Tag. Was ich wirklich brauche, lässt sich nicht verpacken. Ich brauche echte, kontinuierliche und gesellschaftliche Wertschätzung für meinen Einsatz, meine Fürsorge, meine permanente Bereitschaft, mitzufühlen, zu planen, zu tragen, zu halten und zu begleiten.

Muttersein ist kein romantischer Lebensabschnitt: Es ist Verantwortung, ein Kraftakt und tägliches Neuausrichten. Wir leben unsere Mutter-Rolle nicht nur in den Momenten voller Lachen und Kuscheleinheiten, sondern auch vor allem in Nächten, in denen die Sorgen überhandnehmen, in denen Müdigkeit schon ein Dauerzustand ist. Ich habe meine Tochter vor 14 Jahren zum ersten Mal im Arm gehalten – was ich seither gelernt habe, ist vielleicht das Wichtigste überhaupt: Ich bin nicht nur Mutter. Ich bin auch ich. Ich lebe heute nach einem Selfcare-Ansatz, den ich auch in meinem Buch beschrieben habe. Und so ist eben auch ein Muttertags-Frühstück kein Ersatz für echte Anerkennung.

Der Muttertag darf bleiben – wenn wir das ganze Jahr über unser Leben selbstbestimmt gestalten.