Die Lage in Rumänien spitzt sich zu: Nach dem tragischen Vorfall vergangene Woche, bei dem ein kleiner Bub von Streunerhunden tödlich verletzt wurde, hat das Parlament am Dienstag die Tötung herrenloser Tiere erlaubt. Die Kommunen müssten die eingefangenen Hunde lediglich 14 Tage lang in Tierheimen versorgen. Sollten die Hunde bis dahin nicht adoptiert werden, dürfen sie eingeschläfert werden. Der Beschluss wurde mit großer Mehrheit gefasst.
"Politiker hetzen Bevölkerung auf"
Das Parlament widerspricht damit dem Urteil des Verfassungsgerichts von 2012, das Straßenhunde schützt. "Wir sind bestürzt über die populistischen und radikalen Aussagen von führenden politischen Entscheidungsträgern, die die rumänische Bevölkerung gegen die Streunerhunde aufhetzen und zu Gewalttaten anstacheln", so Gabriel Paun, Kampagnendirektor bei den "Vier Pfoten".
Mann starb an vergifteter Wurst
Angesichts der Ereignisse befürchten die Tierschützer nun, dass der Hass gegen Streunerhunde komplett außer Kontrolle gerät und immer mehr Tiere brutal umgebracht oder vergiftet werden. Zudem scheint die ansässige Polizei das barbarische Vorgehen gegen die Streuner, wie es teilweise bereits traurige Realität ist, zu ignorieren. "Mittlerweile ist sogar ein Mann verstorben, der eine für einen Hund gedachte vergiftete Wurst gegessen hat. Die Polizei muss umgehend reagieren - ansonsten werden wir Anzeige erstatten", warnt Paun.
Tötungen sind keine Lösung
Massentötungen bekämpfen das eigentliche Problem nicht an der Wurzel: das rasante Wachstum der Streuner-Populationen. Experten arbeiten daher mit der sogenannten Capture-Neuter-Release-Methode: Die Streuner werden eingefangen, kastriert, entwurmt und gegen Tollwut geimpft. Danach werden sie wieder dort hingebracht, wo sie eingefangen wurden. Die von Behörden veranlassten Tötungen in der Vergangenheit sowie deren inkonsequente Sterilisationsprogramme haben erhebliche Kosten verursacht, jedoch nicht den nötigen Erfolg gebracht.
Appell an rumänisches Parlament
Das rumänische Verfassungsgericht kam zudem im Jänner 2012 zu dem Entschluss, dass Teile des Euthanasie-Gesetzes für Streuner verfassungswidrig seien. Die "Vier Pfoten" fordern das rumänische Parlament zur Besonnenheit auf. Es gelte, Emotionen beiseitezuschieben und ein lösungsorientiertes Streunergesetz ohne Tötungen zu implementieren. Gleichzeitig müsse die Polizei das illegale Töten von Streuerhunden sofort stoppen und Vergehen entsprechend ahnden.
Protestieren Sie gegen die Tötungen der Streuner in Rumänien! Richten Sie Ihre Worte an das Außenministerium, die rumänische Botschafterin in Wien (ambromviena@ambrom.at) und unterschreiben Sie die Petition der "Vier Pfoten"!
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