"Nippon! Nippon!"

Riesenjubel: Tokio ist Olympia-Ausrichter 2020

Sport
08.09.2013 08:13
Sturm der Begeisterung in Japan: Die 125. IOC-Vollversammlung hat am Samstag in Buenos Aires der aufstrebenden Sportmacht Asien den nächsten Milliardengewinn zugeschanzt. Nach den Winterspielen 2018 im südkoreanischen Pyeongchang bekam Tokio trotz Fukushima-Krise den Zuschlag für die Sommerspiele 2020. Die japanischen Olympia-Macher feierten Tokios zweiten "Olympiasieg" nach 1964 ausgelassen mit "Yokoso Nippon 2020"-Rufen ("Willkommen in Japan 2020").

Mit einem leidenschaftlichen Appell in der abschließenden Präsentation war es den Japanern gelungen, die gegen die Wahl der 35-Millionen-Metropole sprechenden Sicherheitsbedenken wegen des Atomunglücks in Fukushima auszuräumen. Die japanische Hauptstadt setzte sich in der Endabstimmung mit 60:36 Stimmen gegen Konkurrent Istanbul durch, der nun immerhin großer Favorit auf die Ausrichtung der Halbfinali und des Endspiels der Fußball-EM 2020 ist.

Premierminister: "Entscheidung wird viel Hoffnung geben"
Nach der Bekanntgabe des Ergebnisses kannte der Jubel bei der japanischen Delegation keine Grenzen mehr. Die Mitglieder fielen sich jubelnd in die Arme und schwenkten begeistert Fahnen ihres Landes. "Endlich kommen die Spiele nach Japan. Ich hatte mir ein bisschen Sorgen gemacht, aber diese Entscheidung wird Japan viel Hoffnung geben", sagte Japans Premierminister Shinzo Abe, nachdem er sich ein paar Tränen aus dem Gesicht gewischt hatte. "Ich werde noch heute nach Hause fliegen und mit der Arbeit beginnen", versprach Abe, nachdem er seine Aufgabe als Krisenmanager erfüllt hatte.

Im 18.400 Kilometer entfernten Tokio schien die positive Nachricht um 5.20 Uhr Ortszeit am Sonntagmorgen wie ein Mutmacher für die krisenerprobten Bürger zu wirken. Im Vergnügungsviertel Shibuya skandierten Tausende "Nippon! Nippon!" ("Japan! Japan"). Das Massenblatt "Asahi Shimbun" feierte den erfreulichen Anlass mit einer Sonderausgabe.

Lange Gesichter in Madrid, Istanbul scheitert zum fünften Mal
In Madrid dagegen gab es lange Gesichter. Die spanische Hauptstadt war mit ihrer Kandidatur bereits im ersten Durchgang in einer Stichwahl mit 45:49 Stimmen an Istanbul gescheitert. Zuvor hatten beide Städte mit 26 die gleiche Anzahl an Stimmen erhalten. "Das war eine Grundsatzentscheidung für Tradition und Stabilität und gegen den Aufbruch zu neuen Ufern", kommentierte IOC-Vizepräsident Thomas Bach das Votum.

Istanbul scheiterte bereits zum fünften Mal mit seiner Bewerbung, Madrid ging zum dritten Mal leer aus. "Ich bin nicht überrascht und freue mich für Tokio", sagte Claudia Bokel, Vorsitzende der Athletenkommission im IOC.

Japan verspricht "höchste Einschaltquoten der Geschichte"
Die Kandidatur Japans stützt sich auf einen fest angelegten Reserve-Fonds in Höhe von 4,5 Milliarden Dollar (3,4 Milliarden Euro). Bewerbungschef Masato Mizuno versprach den IOC-Mitgliedern zudem die "höchsten TV-Einschaltquoten der Olympia-Geschichte".

15 Arenen in und um die japanische Hauptstadt sind bereits vorhanden, elf sollen neu gebaut werden. Tokio will auf zehn temporäre Anlagen zurückgreifen. Das neue Olympiastadion soll auf der Anlage des Stadions von 1964 entstehen. Das IOC bescheinigt Tokio eine "kompakte Konzeption" mit guter Verkehrsinfrastruktur. 85 Prozent der Wettkampfstätten liegen in einem Radius von gerade mal acht Kilometern zum olympischen Dorf.

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(Bild: KMM)



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