„Schlechter Zustand“

Hamas veröffentlicht Video von 19-jähriger Geisel

Außenpolitik
05.01.2025 09:13

Die Terrormiliz Hamas hat ein weiteres Video veröffentlicht, das eine in den Gazastreifen verschleppte israelische Geisel zeigt. Der Clip zeigt die 19-jährige Soldatin Liri Albag – ihre Familie erklärte: „Das heute veröffentlichte Video hat uns das Herz zerrissen.“ Sie forderten die Regierung auf, Entscheidungen zu den Geiseln zu treffen, „als wären Ihre Kinder dort“.

Die Familie war damit einverstanden, Screenshots zu veröffentlichen – sie bat jedoch darum, das vollständige Video nicht zu zeigen. Albag erklärt in dem dreieinhalb Minuten langen Clip, seit mehr als 450 Tagen festgehalten zu werden. Das deutet darauf hin, dass das Video erst vor Kurzem aufgenommen wurde. 

Die Soldatin war während des Großangriffs am 7. Oktober auf dem Militärstützpunkt Nahal Oz nahe der Grenze zum Gazastreifen stationiert. Sie wurde mit sechs weiteren Kameraden gefangengenommen. Einer der Verschleppten konnte lebend gerettet werden, die Leiche eines zweiten wurde geborgen, wie „The Times of Israel“ schreibt. Die anderen fünf verschleppten Soldaten werden noch immer vermisst. 

Eine Angehörige von Liri Albag trägt bei einer Demostration ein Plakat mit dem Bild der ...
Eine Angehörige von Liri Albag trägt bei einer Demostration ein Plakat mit dem Bild der Verschleppten.(Bild: APA/AFP)

Familie: „Schwieriger psychischer Zustand“
„Das ist nicht mehr dieselbe Tochter und Schwester, die wir kennen. Sie ist in einem schlechten Zustand und ihr schwieriger psychischer Zustand ist offensichtlich“, erklärte Albags Familie in einer kurzen Stellungnahme am Samstagabend. „Wir sahen, wie unsere heldenhafte Liri überlebte und um ihr Leben bettelte. Sie ist mehrere Dutzend Kilometer von uns entfernt und seit 456 Tagen können wir sie nicht nach Hause bringen“, so die Angehörigen.

Auf X versprechen die Mutter und Vater von Arbag,  „dass wir kämpfen werden, bis alle Geiseln zurückgegeben werden“:

„Liri sieht gebrochen und zerschmettert aus“
Sie forderten Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und die Regierung auf, zu handeln. „Liri lebt und muss lebend zurückkommen! Es hängt nur von Ihnen ab“, so der Appell. In einer weiteren Stellungnahme zeigten sie sich entsetzt ob des Zustands des Teenagers: „Obwohl es ein Lebenszeichen von ihr ist, ist das nicht das Video, nach dem wir gesucht haben. Die immer starke Liri sieht gebrochen und zerschmettert aus.“

Dass Netanjahu seinen Kurs nach dem neuen Video ändert, damit ist nicht zu rechnen. Auch nach der Veröffentlichung früherer Geiselvideos hat er seine Politik nicht geändert. Am Samstagabend gab es in Israel einmal mehr eine Demonstration, in der Tausende Menschen einen Geisel-Deal forderten. Es kam bei der Kundgebung in Tel Aviv auch zu Zusammenstößen mit der Polizei. Es gab sechs Festnahmen. 

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