Nach EU-Beschluss

Totschnig froh: „Können nun Wölfe kontrollieren“

Innenpolitik
03.12.2024 18:15

Die Diskussion um den Schutzstatus des Wolfs spaltet die Gesellschaft: Während Landwirte und Almbetreiber dessen Regulierung fordern, sehen Naturschützer den Wolf als wertvolle Bereicherung. Im Interview mit krone.tv-Journalistin Stefana Madjarov erklärt Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (ÖVP): „Das bedeutet für Europa, dass Raubtiere in den Mitgliedstaaten bejagt und reguliert werden können.“

„Vor zwei Jahren habe ich als erster Minister das Thema auf EU-Ebene angestoßen. Und heute ist wieder ein ganz entscheidender Meilenstein gelungen“, erklärt Totschnig. „Das bedeutet für Europa, dass nun in Europa die Rechtsgrundlagen so angepasst werden können, dass die Raubtiere in den Mitgliedstaaten bejagt, reguliert und gemanagt werden können.“

Obwohl es in Österreich nur etwa 100 Wölfe gibt, sieht Totschnig die Notwendigkeit für strengere Verordnungen. „Die jetzigen Verordnungen hat man gebraucht, um den aktuellen Rechtsbestand vollziehen zu können“, erklärt der Minister. Doch mit Blick auf die wachsende Wolfspopulation mahnt er: „Wir haben gesehen, es gibt Zuwachsraten beim Wolf von 30 % pro Jahr. Die Bestände in Europa haben sich erholt. Wir haben über 20.000 Individuen.“

Zunehmende Konflikte mit Nutztierrissen
Totschnig nennt konkrete Beispiele, um die Dringlichkeit der Regulierung zu unterstreichen: „Wir haben immer mehr Risse, wir haben immer mehr Wolfssichtungen. Erst kürzlich haben wir diesen Fall gehört, in Mödling, an den Toren Wiens. Schafsrisse in Mödling, also im urbanen Bereich. Wir haben gehört von dem Fall, wo eine junge Sportlerin in Oberösterreich im Mühlviertel plötzlich auf einen Wolf gestoßen ist, beim Joggen.“

Der Minister betont, dass es nicht nur um die Regulierung von Raubtieren geht, sondern um den Schutz der Bevölkerung und der Nutztiere: „Es geht um den Schutz der Bevölkerung. Es geht um den Schutz der Nutztiere, es geht um vernünftige Regelungen, es geht um Sachpolitik und nicht um Ideologie.“

(Bild: krone.tv)

Für ihn ist klar: „Das heißt für mich Regulierung der Wolfsbestände. Denn nur dadurch erreichen wir eines ganz wichtiges, nämlich dass der Wolf seine natürliche Scheu vor den Menschen und den Tieren behält.“

Das gesamte Interview sehen Sie oben im Video!

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