Stolz posieren der Einkaufszentrums-Chef und sein Anwalt vor dem Damenmodengeschäft "Miss Moda" für die Kamera des "Krone"-Fotografen. "Film-Shop heißt das hier jetzt", erklärt Lugner. Daher dürfe es - wie das Herrenmodengeschäft "Mondiz" - auch sonntags von 13 bis 22 Uhr aufsperren. Weil eben dort Dinge verkauft werden, die man "zum Filmeschauen im Kino brauchen" könne.
Kleidung mit "engem Bezug zum Kino"
In Paragraf 7, Ziffer 2 des Öffnungszeitengesetzes will Hollaender das herausgelesen haben: "Verkaufsstellen in Kinos, in denen Kleidung verkauft wird, die einen engen Bezug zum Kino hat, dürfen offen gehalten werden. Das sage nicht ich, das sagt der Gesetzgeber."
Eine weit hergeholte Theorie? Der Advokat zuckt mit den Schultern, schweigt und grinst. Lugner sagt nur eines: "Mir muss erst einmal jemand beweisen, dass bei Kleidung kein Bezug zum Kino da ist."
"Stinknormale Textilien" als Kino-Mode angeboten
Die Gewerkschaft freilich tobt und zeigte Lugner wegen Verstoßes gegen die Ladenöffnungszeiten an. Eine weitere Klage wegen unlauteren Wettbewerbs sei in Vorbereitung, gaben die Arbeitnehmervertreter am Montag bekannt. "Es gibt klare Abmachungen, was an Sonntagen verkauft werden darf - Kleidung gehört definitiv nicht dazu", hieß es seitens der Gewerkschaft. "Mit der Begründung, es werde sogenannte Kino-Mode angeboten, wurden stinknormale Textilien verkauft", habe ein Lokalaugenschein der Gewerkschaft am Wochenende ergeben.
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