"Es hat mich schon seit fünf, sechs Jahren gereizt. Immer wieder gab es Kontakt zu den US-Amerikanern und Kanadiern", so Evers. Nach dem großen Erfolg mit der Abfahrts-Weltcup-Kugel für Klaus Kröll im März 2012 stand sein Entschluss dann endgültig fest. "Ich dachte mir: Wenn ich's jetzt nicht mach', dann mach ich's gar nicht mehr."
"Eine Mannschaft mit Potenzial und Möglichkeiten"
Evers sieht seine Arbeit mit dem US-Team als Langzeitprojekt. "Das ist eine Mannschaft mit Potenzial und Möglichkeiten. Aber es ist ein längerer Weg. Arbeiten und entwickeln, das macht für mich den Reiz aus. Zudem lerne ich eine andere, spannende Mentalität kennen", erklärte der 45-Jährige.
Die grundsätzliche Trainingsarbeit unterscheidet sich laut Evers unwesentlich von jener in Österreich. Durch die Tatsache, dass die Athleten aufgrund der großen Entfernung aber monatelang nicht nach Hause können, ergibt sich aber eine spezielle gruppendynamische und psychologische Situation.
Entspannterer Zugang zum Skisport als in Österreich
Zudem kommt, dass es im Gegensatz zu Österreich, wo Skifahren ein Nationalsport ist, ein wenig entspannter zugeht. "Aber ich war trotzdem überrascht, wie groß das mediale Interesse auch in den USA ist", meinte Evers.
Die ÖSV-Spitze wollte Evers, der in seiner aktiven Zeit 1986 Junioren-Vizeweltmeister in der Abfahrt war, natürlich halten, Steine wurden ihm aber keine in den Weg gelegt. "Die Bosse haben eingesehen, dass ich einen neuen Reiz suche. Ich habe den ÖSV ohne Groll verlassen, der Kontakt ist nach wie vor sehr gut."
Abseits der Skipiste gab es für Evers Anfang Dezember 2012 einen Riesenschock zu verdauen: Nach seiner Rückkehr von der US-Tournee war er kurzzeitig in Haft gewesen. Evers wird vorgeworfen, von seiner ehemaligen Lebensgefährtin veruntreutes Geld in der Höhe von 1,4 Millionen Euro verwendet zu haben (siehe Infobox).
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