Zwei Tage haben die Einsatzkräfte nach Beginn der schweren Unwetter in Übelbach nicht geschlafen. Eine Straße brach im Ort weg und schloss selbst die Feuerwehrleute ein. Zwölf teils hochbetagte Bewohner mussten in einer dramatischen Aktion mit dem Polizeihubschrauber gerettet werden. Der örtliche Feuerwehrkommandant zog eine Woche nach dem Unwetter Bilanz.
Es waren dramatische Momente in dem 1966- Seelen-Ort Übelbach, als vergangenen Samstag der Himmel seine Schleusen öffnete und die Gemeinde beinahe verschlang. „Bei uns ist die Welt untergegangen. Wir waren auf uns alleine gestellt“, schildert der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr, Rene Rieger, eine Woche nach den brutalen Ereignissen.
„Zum Glück Pinzgauer angekauft“
Der Übelbach wurde zur reißenden Flut, die alle Verkehrswege abschnitt. „Zum Glück haben wir uns einen alten Pinzgauer gekauft und selbst hergerichtet. Mit dem konnten wir einige sehr schwierige Einsätze bewältigen.“ 137 Einsatzmeldungen waren es binnen sechs Tagen. „In den ersten zwei Tagen haben wir nicht geschlafen“, erzählt Andreas Brandauer, der als Melder die Notrufe entgegennahm. „Du hast schon gar nicht mehr gewusst, wo dir der Kopf steht.“ Ihre eigenen Keller haben sie erst Tage später ausgepumpt.
Wir wären für unbürokratische Hilfe für die Feuerwehren nach solchen Unwetter-Katastrophen etwa für Neuanschaffungen von Uniformen oder Stiefeln dankbar.
Rene Rieger, Kommandant der FF Übelbach
„Eigenen Leute waren eingeschlossen“
Am emotionalsten war der Einsatz am Silberberg: Sieben Einfamilienhäuser mit 20 Bewohnern mussten evakuiert werden, weil die Zufahrtsstraße wegbrach. Zurück blieb nur ein Krater, die Häuser drohten abzurutschen. Doch davon ahnte niemand etwas, als die Feuerwehr eintraf. Rieger: „Und plötzlich waren vier meiner eigenen Leute eingeschlossen.“
Polizeihubschrauber-Pilot Wolfgang Hofer bewahrte die Übersicht und flog zwölf Personen aus: „Das Spezielle war, dass es teils hochbetagte Menschen waren, die ihr Zuhause verlassen mussten.“ Ob und wann sie wieder zurück dürfen, ist unklar. Derzeit hilft die Feuerwehr den Bewohnern, ihre Tiere zu versorgen. Insgesamt waren die örtlichen Feuerwehrleute 2200 Stunden im Einsatz und retteten 27 Leben.
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