Alarmierende Zahlen

Jeder 5. Österreicher ist anfällig für Kaufsucht

Leben
14.06.2024 14:31

Jede fünfte Person (21 Prozent) in Österreich ist kaufsuchtgefährdet (kompensatorisches und süchtiges Verhalten). Frauen, Junge unter 30 Jahren und Personen mit niedrigem Bildungsabschluss sind besonders gefährdet. Onlineshoppen und Zahlen mit Plastikkarten beflügeln den Kaufrausch noch.

Das Internet wird für Kaufsuchtgefährdete* zum Verhängnis. Sie kaufen öfter und mehr als sie möchten. So geben 13 Prozent der Befragten an, zumindest einmal wöchentlich im Internet einzukaufen, ein Viertel kauft mehrmals im Monat und etwas mehr als ein Fünftel mehrmals im Quartal.

Warum ist das so? Weil es anonym ist. Auch Influencer wecken bei jungen Menschen Wünsche nach bestimmten Produkten, die sie in ihren Videos anbieten, aber nicht als Werbung kennzeichnen.

Falle Plastikgeld und Kredit
Personen, die häufig bargeldlos zahlen, sind mehr kaufsuchtgefährdet als Personen, die das nur hin und wieder oder nie machen. Ebenfalls häufiger betroffen sind Menschen, die einen Ratenkredit haben.

Mehr als die Hälfte der Befragten mit einem im letzten Jahr aufgenommenen Ratenkredit gilt als kaufsuchtgefährdet, davon sind 28 Prozent süchtig, knapp ein Viertel kaufsuchtgefährdet.

Kaufsüchtige suchen den Kick
„Kaufen orientiert sich nicht am Bedarf und den finanziellen Mitteln. Das Kaufen steht im Vordergrund und ist meist ein Ersatz, um etwa Einsamkeit oder mangelndes Selbstwertgefühl zu kompensieren – zumindest kurzfristig. Und das mündet oft in Überschuldung und soziale Isolation“, so die Arbeiterkammer. „Bei jungen Menschen ist vor allem der gesellschaftliche Druck hoch, sich durch Konsum einen Platz in der Gesellschaft zu ‘erkaufen‘“.

*Befragung des Gallup Instituts im Februar 2023 im Auftrag der AK bei 1000 Österreicher

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