Zu wenig Geld?

Steirische Nachhaltigkeits-Initiative verkümmert

Steiermark
11.05.2024 17:30

Sommerzeit ist Festlzeit. Das bedeutet in vielen Fällen auch Unmengen an Plastikmüll. In der Steiermark gibt es für nachhaltiges Feiern schon seit 2001 eine Initiative – nur kaum jemand weiß davon und nutzt sie.

G‘scheit feiern können die Steirer. Leider ist bei großen und kleinen Veranstaltungen dabei oft viel Plastik im Spiel – ob bei Tellern, Bechern oder Verpackungen. „G‘scheit feiern“ heißt auch eine Initiative des Landes Steiermark, die grüne Veranstaltungen fördert. Konkret bedeutet das: Glas statt Plastik, Abwaschen statt Wegwerfen, regionale und saisonale Produkte, Anreise mit Öffis, Rad oder zu Fuß. Wer sich an diese Kriterien hält, kann maximal 600 Euro bekommen.

Wo auch schon die Kritik der Grünen an „G‘scheit feiern“ ansetzt: 600 Euro seien zu wenig. Insgesamt stehen nur 60.000 Euro im Jahr an Budget zur Verfügung. Mehr Geld kommt von den jeweiligen Abfallwirtschaftsverbänden, die etwa die Anschaffung von Geschirrspülern unterstützen.

Wer sich für „G‘scheit feiern“ qualifizieren will, muss auf Wegwerfprodukte verzichten (Bild: Wiesmeyer/Dworak)
Wer sich für „G‘scheit feiern“ qualifizieren will, muss auf Wegwerfprodukte verzichten

Eine Anfrage zeigt, wie viele Veranstaltungen in den Jahren 2021 bis 2023 gefördert wurden: Insgesamt sind es 170. Einzelne Bezirke bzw. Abfallwirtschaftsverbände lassen völlig aus, etwa Fürstenfeld, Leibnitz und Leoben. In Judenburg und im Mürzverband fand je nur eine Veranstaltung statt, dafür in Hartberg 32.

Anmerkung vom Büro der zuständigen Landesrätin Simone Schmiedtbauer (ÖVP): „In der Steiermark werden sehr viele Veranstaltungen nach den GF-Kriterien umgesetzt“, jedoch werde oft kein Antrag im Rahmen der Förderschiene gestellt.

Initiative auf neue Beine stellen
Die Grünen wollen dieses Thema am Dienstag im Landtag aufs Tapet bringen. „Es ist absurd, dass der bürokratische Aufwand so hoch ist und die maximale Fördersumme nur 600 Euro beträgt. Das reicht bei weitem nicht aus, um Veranstalter zu nachhaltigem Handeln zu motivieren“, sagt Grünen-Chefin Sandra Krautwaschl, die eine „umfassende Überarbeitung der Förderbedingungen“ will.

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