Ab Dezember zu hören

Wiens neue Öffi-Stimme kommt aus Kukident-Werbung

Österreich
03.10.2012 15:05
Die Katze ist aus dem Sack: Angela Schneider ist die neue Stimme der Wiener Linien. Die 49-jährige freiberufliche Schauspielerin - ihre Stimme war u.a. in der Kudident-Werbung zu hören - wird den Fahrgästen künftig sagen, wo's lang geht. "Ich will eine angenehme, sympathische Wegbegleiterin sein", erklärte die gebürtige Wienerin am Mittwoch. Ihre Stationsdurchsagen werden ab Dezember zu hören sein - zu Beginn allerdings nur vereinzelt. Bis alle Linien umgestellt sind, wird es nämlich bis Mitte 2013 dauern.

Schneider hatte sich in einem Online-Voting gegen eine ebenfalls weibliche Konkurrentin durchgesetzt: 66 Prozent der rund 21.000 Teilnehmer sprachen sich für die bis dato lediglich als "Stimme 1" bekannte Ansagerin aus. Die Siegerin hat jahrelange Theatererfahrung und ist auch als Doku- und Werbesprecherin umtriebig. Sie habe etwa Spots für Kukident gemacht, verriet sie. Im Zuge ihres Einsatzes in Bus, Bim und U-Bahn soll jedenfalls eine Wiener Sprechmelodie erkennbar sein, setzte sich Schneider zum Ziel.

Rund 3.000 Durchsagen im Tonstudio aufnehmen
Sie selbst fahre sehr viel mit den Öffis - vorrangig mit der Straßenbahn und durchaus mit beruflichem Mehrwert: "Ich habe meine letzten zwei Rollen zu 90 Prozent in der Bim gelernt." Sich künftig ständig selbst in den Verkehrsmitteln zu hören, werde am Anfang sicher komisch, aber auch lustig sein, ist sie überzeugt. Rund 3.000 Durchsagen muss die Schauspielerin in den nächsten Wochen und Monaten im Tonstudio aufnehmen.

Die Entscheidung, die bisherige Wiener-Linien-Stimme Franz Kaida nach mehr als 40 Jahren durch eine Nachfolgerin zu ersetzen, ist Teil einer größer angelegten Klangerneuerung, mit der sich die Verkehrsbetriebe eine einheitliche akustische Identität schaffen wollen.

"Zug fährt ab" ist Geschichte
Laut Geschäftsführer Eduard Winter wird u.a. auch die Art der Durchsagen überarbeitet. Sie sollen künftig vor allem kürzer ausfallen, um die Fahrgäste nicht permanent zu belästigen. Außerdem wird die Abfertigung des Zuges erneuert. Nicht nur die Signale beim Schließen der U-Bahn-Türen werden sich ändern, auch das "Zug fährt ab" wird der Klangreform zum Opfer fallen. Details werden noch erarbeitet.

Zudem will man alte Lautsprecher austauschen, um die akustische Qualität zu erhöhen. Als Kostenpunkt für das gesamte Projekt "Klangmarketing" nannte Winter einen Rahmen von ein bis 1,5 Millionen Euro. Finanzstadträtin Renate Brauner, in deren Ressort die Verkehrsbetriebe angesiedelt sind, zeigte sich am Mittwoch ebenfalls in Jubelstimmung und ortete im bevorstehenden Stimmenwechsel gar einen "historischen Schritt".

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele