Als Mateja Zver 2022 St. Pölten gegen Kuopio (Fin) in der Verlängerung erstmals in die Gruppenphase der Frauen-Champions-League geschossen hatte, stand die NV-Arena kopf. Nur ein Mann saß in sich gekehrt auf den Rängen – Wilfried Schmaus! Der in der Außendarstellung immer etwas grimmig, introvertiert wirkt – den SKN-Mädels aber alles bedeutet und St. Pölten im Frauen-Fußball in den letzten Jahren auf die internationale Landkarte setzte. Nach elf Jahren als Präsident ist nun Schluss, übergibt er sein Amt an Andrea Pichler. „Ich bin 65, im Pensionsalter, irgendwann ist jede Periode zu Ende“, so Schmaus. „Es war einfach an der Zeit, kürzerzutreten“, fungiert er künftig an der Traisen nur noch als Berater.
2008 trat er erstmals bei den Spratzern-Ladies in Erscheinung. Ehe später der FSK St. Pölten eingegliedert wurde, 2016 die Kooperation mit dem SKN folgte. Beziehungsweise Titel am Fließband! So gewann Schmaus mit den „Wölfinnen“ neunmal die Meisterschaft & achtmal den Cup. Dazu blickt er auf acht Champions League Teilnahmen zurück, zwei davon zuletzt in der Gruppenphase. „Wenn man die Laufbahn über die Erfolge definiert, war es super.“ Und wenn nicht? „Dann holprig. Es lagen uns als eigenständiger Verein viele Steine im Weg. Der Stellenwert des Frauen-Fußballs ist noch längst nicht dort, wo ich ihn gerne hätte“, sieht Schmaus vor allem in der Nachwuchsarbeit Luft nach oben.
„Ich wünsche mir, dass mehr Mädchen im Nachwuchs spielen. Da sind die Vereine und der ÖFB in der Pflicht.“ Eben auch Pichler, die nun in große Fußstapfen tritt. Schmaus versichert: „Sie wird ihre eigenen Spuren hinterlassen …“
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