Kurios

30 Euro Strafe für Falschparker, der extra zahlte

Oberösterreich
10.04.2024 16:00

Er wollte alles richtig machen: Ein Atterseer löste in Wels per Handy-App ein Parkticket. Er stand aber in der gebührenfreien Zone, hätte stattdessen die Parkuhr stellen müssen. Dafür kassierte er 30 Euro Strafe. Nach „Krone“-Recherche wurde ihm diese vom Welser Viezbürgermeister doch noch erlassen. 

Kurzparkzone ist nicht gleich Kurzparkzone! Manche sind gebührenpflichtig, andere nicht. In Ersteren muss ein Parkschein am Automaten oder am Handy gelöst werden, in den kostenfreien hingegen reicht es, eine Parkuhr zu hinterlegen. So weit, so simpel. Kurios wird es erst, wenn eine gebührenpflichtige und eine kostenfreie Kurzparkzone aneinandergrenzen. So eine Stelle erwischte ein „Krone“-Leser in Wels.

Der Atterseer stellte sein Auto an der blauen Linie ab und löste per Handypark-App ein Parkticket. Als er nicht ganz zwei Stunden später, noch innerhalb war der erlaubten Parkzeit, zurückkehrte, war die Überraschung groß, als hinter seinem Scheibenwischer ein Organmandat wegen „fehlendem Kurzparknachweis“ hervorblitzte.

Als Ortsunkundiger nicht ausgekannt
Auf Nachfrage wurde ihm mitgeteilt, das habe schon seine Richtigkeit, denn: Er hatte sein Auto genau am Anfang der gebührenfreien Kurzparkzone abgestellt, und keinen Nachweis im Auto hinterlegt. „Mir ist natürlich bewusst, dass der Fehler auf meiner Seite liegt“, so der Autohändler. Die 30 Euro seien auch kein großes Problem, aber als Ortsunkundiger habe er sich nicht ausgekannt.

Aus Geldstrafe wurde Abmahnung
„Solche Stellen gibt es in Wels mehrere, diese ist eigentlich gut gekennzeichnet“, so der Welser Vizebürgermeister Gerhard Kroiß. „Allerdings verstehe ich das gut, besonders wenn man von außerhalb kommt und womöglich noch im Stress ist.“ Das untermauerte der Vizebürgermeister auch gleich mit Resultaten: Nach einem Telefonat mit den Parksheriffs vom Österreichischen Wachdienst wurde die Geldstrafe in eine Abmahnung umgewandelt. Kroiß: „Er hat ja in gutem Glauben gehandelt und auch gezahlt, aber das konnten die Wächter nicht wissen.“

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