Stadion-Thema bremst

Sturm Graz‘ Finanzen weiterhin auf Rekordkurs

Fußball National
14.03.2024 09:12

Der Blick auf die Finanzen dürfte Thomas Tebbich auch heuer ein Lächeln auf die Lippen zaubern. Nach dem Rekord im Wirtschaftsjahr 2022/23 mit 44,7 Millionen Euro Umsatz dürfte die Bilanz auch des laufenden Geschäftsjahres mehr als gut aussehen. „Wir bewegen uns auf einem ähnlichen Niveau“, sagte Sturms Wirtschafts-Geschäftsführer im Rahmen des Conference-League-Spiels in Lille. Potenzial für mehr wäre da. Eine Bremse ist weiter die vor sich hin schwelende Stadion-Thematik.

Allein der Europacup hat sich für Sturm zum guten Geschäft entwickelt. Laut dem Financial Report der UEFA haben die Grazer 2022/23 in Summe 9,154 Mio. Euro verdient. In dieser Saison hält der Vizemeister bei schon über 6,3 Mio. Euro an Prämien, dazu kommt noch der erst Ende der Saison abgerechnete Marketpool, der um die drei Mio. Euro betragen könnte. Es ist eines der „Kernelemente“, die Tebbich für Sturms Wirtschaftlichkeit sieht.

Dazu zählen auch die überdurchschnittlich hohen Transfererlöse des Vereins in den vergangenen beiden Jahren. Rasmus Höjlund oder Emanuel Emegha im vergangenen Juli spülten jeweils über zehn Mio. Euro in die Kassa. Geld, das der Verein reinvestiert. Neben dem sportlichen Bereich – die Ausgaben für den Kader gingen in den vergangenen Saisonen merkbar in die Höhe – hat der Verein in seiner „Agenda 2028“ auch eine Infrastrukturoffensive gestartet.

Trainingszentrum in Puntigam
Auf einem ehemaligen Golfplatz im Bezirk Puntigam wird für 12,5 Mio. Euro ein Trainingszentrum errichtet. Die Stadt Graz und das Land beteiligen sich dabei mit 7,9 Mio. Euro. Den Rest stellt der Klub mit einem noch nicht näher genannten Partner auf. Die Anlage dient dabei alleine dem Frauen-Team und der Nachwuchsabteilung, in Messendorf werden in Zukunft vermehrt die Männer-Profis Raum finden. Bis dahin wird es noch dauern: In Puntigam soll laut Vorstellungen des Vereins spätestens im Winter mit den Arbeiten begonnen werden.

Weitaus komplizierter gestaltete sich für Sturms Verantwortliche weiter die Causa Liebenau. Dass die Heimarena mit dem Wachstum des Klubs nicht Schritt gehalten hat, ist augenscheinlich. Vor der Auslosung zum Conference-League-Achtelfinale herrschte Unsicherheit, ob Sturm denn auch zu Hause antreten dürfe. Wäre Eintracht Frankfurt als Gegner gezogen worden, wäre Graz aufgrund infrastruktureller Mängel als Spielort nicht infrage gekommen.

Sturm will mehr Rechte im Stadion
Eine Lösung im Wechselspiel mit der Stadt Graz zeichnet sich vorerst nicht ab. Wie Tebbich anmerkte, sei schon im Herbst ein Fragenkatalog betreffend die Kostenstruktur der Arena an die Stadtregierung herangetragen worden. Sturm will bekanntlich das Baurecht in der Merkur Arena erwerben, außerdem soll künftig auch der VIP-Bereich und die Kantine selbst gemanagt werden. Um die Rechte dafür zu erwerben, würde der Klub einen zweistelligen Millionenbetrag in die Hand nehmen.

Gemeinsam mit dem vor dem Aufstieg in die Bundesliga stehenden GAK wurde auch ein Sicherheitspaket für die Arena ausgearbeitet. Neben der künftigen Aufteilung der Fansektoren sind darin auch Umbauten den UEFA-Richtlinien folgend erfasst. „Sowohl Sturm als auch der GAK müssen die Anforderungen der jeweiligen Bewerbe – in der Bundesliga oder in den europäischen Klubbewerbe – erfüllen“, meinte Tebbich. „Auch da ist eine Rückmeldung der Stadt aber ausständig.“

Kein großes Thema ist bei Sturm, inwiefern der GAK künftig in Graz am finanziellen Kuchen mitschneidet. „Das kann im kleinen Rahmen sein. Aber wenn man sich Werbeanalysen oder Reichweite ansieht, dann sprechen wir von zwei unterschiedlichen Unternehmen“, so Tebbich. Sturm biete diesbezüglich die deutlich größere Plattform. Die Zahlen geben Tebbich recht. Mit im Schnitt über 14.700 Zuschauern in Liebenau steuert Sturm auch da auf eine Bestmarke in der Bundesliga-Historie zu.

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