Rapids neuer Striker

Boyd: “Hier ist kein großer Unterschied zu Dortmund”

Sport
26.06.2012 14:16
Er frönt gerne dem afrikanischen Lebensstil, lässt aus seinem gut geschmierten Sprechapparat fein geschliffenes Hochdeutsch sprudeln und stößt mit seinen opulenten Wadln fast in Trifon-Ivanov-Dimensionen vor: US-Nationalspieler Terrence Boyd, geholt von den Dortmund-Amateuren, soll Rapids neuer Goalgetter werden. Seine ersten Eindrücke vom Rekordmeister? "Von den Bedingungen her ist hier kein großer Unterschied zu Borussia Dortmund."

Als Beobachter muss man dieser Tage auf dem Trainingsgelände schon mit hervorstechender Reaktionsschnelligkeit gesegnet sein, um zumindest einen Blitz-Schnappschuss von Rapid-Neuzugang Terrence Boyd zu erhaschen. Zu Gesicht bekommen die spärlich anwesenden Kiebitze den stämmigen Knipser in dessen erster Woche nämlich kaum. Während sich der Großteil der Schützlinge von Peter Schöttel auf dem teils recht holprigen Trainingsplatz abrackert, ist Boyds Haupt-Terrain die "Loipe" rund ums Stadion: Lauftraining mit Kondi-Trainer Dritan Baholli steht auf dem Programm.

"Ich werde sehr behutsam an die Mannschaft herangeführt", sagt Boyd vor einer Handvoll wissensdurstiger Journalisten nach der Konditionseinheit: "Das ist schon gut so."

"Befohlener" Urlaub
Wobei: Ginge es nach dem 21-jährigen Deutsch-Amerikaner mit afrikanischen Wurzeln, hätte er bereits die volle Vorbereitung mitgemacht. "Ich mag es nicht, dass die Vorbereitung schon in vollem Gange ist und ich noch gar nicht bei der Mannschaft bin. Aber der Trainer hat mir nahegelegt, noch ein paar Tage Urlaub zu machen, bevor ich dann voll eingestiegen bin." Also ging's vorige Woche noch ab nach Bulgarien. "Ich bin den ganzen Tag am Strand gelegen."

Rapid eine "Top-Adresse"
Jetzt aber kann's für den "bulligen Strafraumstürmer", wie Boyd sich selbst bezeichnet, losgehen. Rapid sei für den ehemaligen Striker der Dortmunder Regionalligamannschaft die absolut richtige Entscheidung. "Für einen jungen Spieler wie mich ist es entscheidend, Spielpraxis zu sammeln. Und das erhoffe ich mir hier bei Rapid. Es hätte mir nicht viel gebracht, wenn ich bei den Dortmund-Profis dritter oder vierter Stürmer geworden wäre. Ich will hier so viel wie möglich lernen und dem Verein so viel wie möglich zurückgeben. Immerhin ist Rapid ja ein großer Name, der heuer auch in der Europa League spielen wird. Insofern war es für mich auf alle Fälle besser, hierher zu gehen als etwa in die zweite deutsche Liga."

Die Rutsche zu den Grün-Weißen wurde dem US-Stürmer von US-Co-Trainer und Rapid-Legende Andi Herzog gelegt. "Er hat mir gesagt, dass Rapid auf jeden Fall eine Top-Adresse ist, gerade für junge Spieler." Über das Niveau der Liga will sich Boyd noch kein Urteil anmaßen. Nur so viel: "Ich bin mir sicher, dass diese Liga einiges zu bieten hat, auch wenn mir schon bewusst ist, dass ich hier nicht in der Premier League bin."

"Ich werde meine Chance nutzen"
Von Professionalismus, Umfeld und Rahmenbedingungen zeigt sich der 1,85-Meter-Brocken aber durchaus angetan. "Von den Bedingungen her ist hier kein großer Unterschied zu Borussia Dortmund. Da kann Rapid auf alle Fälle mit dem deutschen Meister mithalten." Auch sonst sei "alles positiv. Ich habe viel Spaß mit den Mitspielern und werde meine Chancen schon nutzen."

Ob er glaubt, dass der Schritt von der vierten deutschen in die erste österreichische Liga ein großer sei? "Kann schon sein", sagt Boyd, "aber der Schritt von der deutschen Regionalliga ins amerikanische Nationalteam war sicher auch nicht klein. Abgesehen davon ändert sich mein Job als Stürmer ja nicht. Ich werde hier wie dort versuchen, gegen die Verteidiger zu pressen und Tore zu machen." Dafür wurde Boyd schließlich auch geholt.

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(Bild: KMM)
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