Erlass zurückgenommen

Kein „Maulkorb“ mehr für Salzburger Lehrer

Salzburg
02.02.2024 11:44

Wer mit Medien sprechen will, muss vorher bei der Bildungsdirektion um Erlaubnis fragen. Das galt bisher in Salzburg. Damit ist es nun vorbei, freut sich die Personalvertretung, die den „Maulkorberlass“ kritisiert hatte.

Erst im Jänner hatte eine Anweisung der Salzburger Bildungsdirektion wieder für Wirbel gesorgt. Direktor Rudolf Mair hatte Schulleitern vorgeschrieben, vor Medienkontakten seine Behörde zu kontaktieren.

Christine Haslauer: „Unter Salzburger Lehrern herrscht ein Klima der Angst, Probleme öffentlich ...
Christine Haslauer: „Unter Salzburger Lehrern herrscht ein Klima der Angst, Probleme öffentlich anzusprechen.“(Bild: Team Salve)

„Jetzt wurde endlich der Maulkorberlass zurückgenommen“, sagt die Personalvertretung an Pflichtschulen. Vorsitzende Christine Haslauer beschreibt die Situation vieler Lehrer und Direktoren: „Bisher wurden sie sofort von der Behörde angerufen und gerügt, wenn sie mit Medien über Probleme sprachen.“ 

Bildungsdirektor zog seine Anweisung zurück
Am Donnerstag nahm nun Bildungsdirektor Mair seine Anweisung vom 18. Jänner zurück. In einem Brief an alle Schulen im Bundesland schreibt Mair: „aufgrund zahlreicher Rückfragen“ werde diese zurückgenommen. Die Behörde geht sogar noch weiter und nimmt auch den unbefristeten so genannten „Medienerlass“ zurück. Den hatte der damalige Landesschulrat (die Vorgängerbehörde) 1995 verlautbart.

„Nur dank des öffentlichen Drucks konnte das endlich erreicht werden“, heißt es von der Personalvertreterin. „Das sind alte Methoden, die brauchen wir heute in Österreich nicht mehr“, sagt Christine Haslauer. So schnell werde ein Wandel aber nicht stattfinden. Unter Salzburger Lehrern herrsche ihrer Erfahrung nach eine Klima der Angst, Probleme öffentlich anzusprechen. Die bisherige Vorgehensweise der Behörde sei dafür verantwortlich.

Die Bildungsdirektion kündigt an, mit der ARGE Schulleiter einen neuen Leitfaden für Schulleitungen im Umgang mit Medienkontakten zu erarbeiten. Doch damit geben sich die Personalvertreter nicht zufrieden. „Wir gehören auch in diese Gesprächsrunden“, sagen sie. Immerhin seien sie die gewählten Vertreter der Lehrer.

Wegen der strikten Anweisung der Bildungsdirektion vom Jänner haben die Salzburger Neos inzwischen eine „Bildungsaufdecker“-Plattform online gegründet.

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