Viel wurde spekuliert, nun gibt es Klarheit: 48.564,02 Euro kostete die Konferenz der Landeshauptleute und war damit durchaus kostspielig für eine Tageskonferenz. Dabei haben die anderen Bundesländer und Ministerien ihre Zimmer selbst bezahlt ...
Wie berichtet, trafen sich die Chefs der Bundesländer am 6. Juni zu ihrer Tagung im Luxushotel Krallerhof in Leogang – Ankunft um 15 Uhr am Donnerstag, Abreise am Freitag um 14 Uhr. Die Beantwortung einer Anfrage der Grünen wirft nun Licht ins Kostendunkel.
13 Suiten waren für Landeshauptleute und Minister gebucht. 45 Doppelzimmer für Landesamtsdirektoren und Mitarbeiter. Beide Kategorien kamen auf 250 Euro pro Zimmer und Nacht. Die Chauffeure nächtigten in 20 Zimmern im Nebengebäude um 140 Euro pro Nacht. Übrigens zahlten die anderen Länder und die Ministerien die Zimmer selbst. Wie kommt man dann auf 50.000 Euro für das Land?
Seminarräume, Tagungsräume kommen auf 2710 Euro, dazu eine Pauschale von 5320 Euro. Der Rest fällt wohl auf Anreise, Essenseinladungen und Unterhaltung. Auf alle Fälle, haben es sich die Politiker und die Entourage gut gehen lassen – denn aus der Anfrage geht auch hervor, dass Spa- und Wellnesbereich inkludiert waren.
Wie war der Ablauf damals?
Am Donnerstag, dem 5. Juni, um 15.30 Uhr war der offizielle Empfang. Anschließend zogen sich die Fraktionen in interne Klausuren zurück. Am Abend wurde in der Kralleralm fein geschmaust.
Am Freitag stand am Vormittag der offizielle Arbeitsteil bevor. Da stieß dann die Regierungsspitze dazu: Kanzler Christian Stocker (ÖVP), Andreas Babler (SPÖ) und Beate Meinl-Reisinger (NEOS) reisten, wie berichtet, nur für den Freitag nach Leogang.
Kritik an Konferenz
Angesichts der aktuell bundesweit angespannten Finanzlage wurde die Tagung im Krallerhof auch kritisch beäugt. Im Ort war die Stimmung dazu gespalten.
Eine Pädagogin sagte damals: „Ich versuche mich auf eigene Kosten weiterzubilden. Der Kurs kostet mich 2000 Euro. Da gibt es eine Förderung vom Land, aber dort vertröstet man mich ständig und knausert. Und dann höre ich, dass die Landeshauptleute im besten Hotel des Orts übernachten. Das ärgert mich.“
Das halte ich für kein gutes Zeichen.
Kellner Matthias Hirschbichler zur Causa
Matthias Hirschbichler, Kellner aus Leogang, sagte: „Überall wird gespart, alle Menschen müssen sich zusammenreißen, und dann gönnen sich die Politiker eine solche Konferenz. Das halte ich für kein gutes Zeichen.“
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