Eine runde Sache: Die Biogase der Kläranlage in Spittal an der Drau werden zu Strom verarbeitet. Die dabei anfallende Wärme sorgt dank einer Kooperation dafür, dass es in den Spittaler Heimen wohlig warm ist.
In der Kläranlage in Spittal werden die Abwässer von 19 Oberkärntner Gemeinden geklärt. „Bereits vor etwa zwölf Jahren haben wir damit begonnen, die Anlage energiewirtschaftlich zu optimieren“, erklärt Michael Maier, Obmann des Wasserverbandes Millstätter See. So wurden in den vergangenen Jahren Gebäude mit Photovoltaikanlagen ausgestattet. Und das enstehende Biogas wird in zwei Blockkraftwerken zu Strom und Wärme umgewandelt. „Wir produzieren rund drei Millionen Kilowattstunden Strom für den eigenen Bedarf, unsere Anlage ist energieautark und auch inselbetriebsfähig. Das bedeutet, dass unsere Kläranlage auch im Falle eines Blackouts normal weiterarbeitet“, schildert Betriebsleiter Herwig Ebner.
Bis vor kurzem konnte die entstehende Wärme allerdings nicht genutzt werden. „Pro Jahr erzeugen wir rund vier Millionen Kilowattstunden thermische Energie. Diese galt es zu nutzen“, so Ebner weiter. Deshalb wurde ein innovatives Projekt mit der Kelag gestartet. Die in der Kläranlage enstehende Abwärme wird nun in das Fernwärmenetz in Spittal an der Drau eingeleitet. Ebner: „Diese Kooperation macht die sinnvolle Nutzung der Abwärme möglich, sodass wir einen weiteren wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten können.“
Regionale Kooperationen in verschiedenen Größen sind für uns sehr wichtig, weil sie kreative Lösungen im Sinne des Klimaschutzes möglich machen.
Reinhard Draxler, Vorstand Kelag
Etwa die Hälfte der Abwärme wird in das Fernwärmenetz eingespeist. „Die intelligente Nutzung von Abwärme aus einem Abwasserreinigungsprozess ist auch für uns Neuland, aber ein beispielhafter Schritt in die Richtige Richtung und wichtiger Beitrag zur erneuerbaren Energiezukunft“, lobte Kelag-Vorstand Reinhard Draxler das Kooperations-Projekt.
Fernwärme wird weiter ausgebaut
Das Spittaler Fernwärmenetz ist eines der größten Biomassesysteme in Kärnten. Mit der Abwärme aus der Kläranlage können bis zu 400 Wohnungen geheizt werden. „Wir liefern derzeit rund 33 Millionen Kilowattstunden Wärme an unsere Kunden. Heuer erweitern wir unser Fernwärmenetz im Süden der Stadt, sodass sich der Absatz auf rund 35 Millionen Kilowattstunden erhöhen wird“, informiert Adolf Melcher, Geschäftsführer der Kelag Energie und Wärme. In den Fernwärme-Ausbau in der Lieserstadt wurden 2023 etwa zwei Millionen Euro investiert; heuer sollen noch einmal weitere drei Millionen Euro folgen.
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