70 Prozent weniger

Steirisches Kreditgeschäft komplett eingebrochen

Steiermark
12.01.2024 06:00

Die steirischen Banken verzeichneten im Vorjahr einen Rückgang von bis zu 70 Prozent bei Privatkrediten. Experten rechnen aber heuer mit Senkung der Zinsen und auch Rückgang der Inflation.

Explodierenden Zinsen, die neu eingeführte KIM-Verordnung (für einen Wohnkredit braucht’s seit dem letzten Jahr 20 Prozent Eigenmittel), steigende Fixkosten, dazu eine generelle Unsicherheit - Gerhard Fabisch, Vorstandsvorsitzender der Steiermärkischen Sparkasse, bezeichnet es als „gemischten Cocktail“, der im Vorjahr dazu geführt hat, dass das Kreditgeschäft bei den steirischen Banken komplett eingebrochen ist.

So verzeichnete die Steiermärkische einen Rückgang von 52 Prozent bei den Privatkrediten - bei Raiffeisen sind’s sogar 70 Prozent! „Vielen Familien wird durch die neue Verordnung eine Finanzierung unmöglich gemacht“, schüttelt Raiffeisen-General Martin Schaller den Kopf.

„Zinsen fallen ab Mitte des Jahres“
Aber auch die hohen Zinsen machen aktuell die Aufnahme eines Kredites für viele Steirer unmöglich. So hat die EZB (Europäische Zentralbank) von Sommer 2022 bis Herbst 2023 den Leitzinssatz zehnmal in Folge erhöht - ein Novum in der Geschichte. Doch damit ist nun Schluss: Ab Mitte des Jahres gehen die Experten wieder von einer Zinssenkung aus. „Ich rechne ab dem zweiten oder dritten Quartal mit zwei bis drei Senkungen von jeweils 0,25 Prozent“, prognostiziert Fabisch. Der Zinssatz würde sich demnach Ende des Jahres bei drei Prozent einpendeln.

Die aktuell noch hohen Zinsen haben beim Großteil der steirischen Kreditnehmer übrigens nicht zu Zahlungsausfällen geführt. „Wir verzeichnen nach wie vor eine sehr gute Kreditqualität - 98 Prozent unserer Privatkunden liegen in ausreichenden bis sehr guten Bonitäten“, sagt Schaller.

Österreich hinkt bei der Inflation hinterher
Neben den Kreditzinsen soll im heurigen Jahr auch die Inflation weiter zurückgehen. „Wir bewegen uns in die richtige Richtung“, nickt Fabisch. „Ich rechne damit, dass die Inflation in Österreich von aktuell 5,3 Prozent bis Jahresende auf 4 Prozent sinken wird. In Österreich ist der Dienstleistungsbereich stark ausgeprägt - dazu die durch die Gasabhängigkeit nach wie vor hohen Energiepreise. Deshalb sind wir hinter anderen Ländern zurück, aber es ist Besserung in Sicht.“

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