Großer Personalbedarf

Viel Druck auf Salzburgs Kindergärten

Salzburg
11.01.2024 06:00
Zu Polit-Zusatzwünschen in Sachen Betreuung kommen jetzt noch emotionale Vorwürfe. Das Betreuungsangebot und der Personalbedarf stiegen in den letzten zehn Jahren sehr stark.

Mehr als eine Stunde diskutierten die Abgeordneten am Mittwoch im Landtag über Salzburgs Kindergärten. Der Grund dafür: Die Not-Verordnung der Landesregierung, um einen dringenden Personalmangel in manchen Kindergärten abzuwenden. Dadurch sollen Zusatzkräfte in Ausnahmefällen die Führung einer Gruppe übernehmen können.

Zeitlich befristet war das bisher schon möglich. Mit der Verordnung wird diese Lösung für längere Zeit möglich. Eine der Gemeinden, wo die Not-Verordnung zur Anwendung kommt, ist Grödig. „Wir hätten sonst eine Gruppe schließen müssen“, sagt Bürgermeister Herbert Schober. Eine langfristige Lösung wäre ihm lieber: „Es ist nicht unser Ziel, dass das dauerhaft angewendet wird.“

Betreuungsangebot in zehn Jahren verdoppelt
Die Herausforderungen für die Gemeinden werden bei der Bildung der Kleinsten immer größer. Der Personalbedarf steigt sehr stark. Das zeigen auch die Zahlen aus Grödig. In den letzten zehn Jahren hat die Flachgauer Gemeinde das Betreuungsangebot von 300 auf 600 Plätze ausgebaut. Der Personalstand stieg seit 2005 von 26 auf mehr als 100 Kindergärtnerinnen. Zuletzt erhöhte die Landespolitik mit dem Gratis-Halbtageskindergarten für Über-Dreijährige noch den Personalbedarf und den Druck auf die Pädagoginnen. Alle Parteien stimmten diesem Wahlzuckerl von Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) zu.

Die Berufsgruppe kritisierte schon damals die schwierigen Rahmenbedingungen und befürchtete schlechtere Qualität in der Betreuung. Auch an der jetzigen Not-Verordnung gab es inhaltliche Kritik.

Die zuständige FPÖ-Landesvize Marlene Svazek reagierte darauf beleidigt und brachte mit Vorwürfen Emotionen in die Debatte. So meinte Svazek selbst zur Berufsgruppe, sie würde die Zusatzkräfte „madig machen und abqualifizieren“. Davon war in der Stellungnahme der Berufsgruppe aber nie die Rede. Auch auf weiteren Ebenen übte die FPÖ Druck auf die Kindergärtnerinnen aus. Im Landtag wünschte sich Svazek am Mittwoch dann plötzlich auf eine „Versachlichung der Diskussion“.

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