Bayerns Lokalrivale

1860 München erzürnt Fans mit Beckenbauer-Posting

Franz Beckenbauer (links) mit dem früheren 1860-Präsident Karl-Heinz Wildmoser im Jahr 2002 bei der Enthüllung des Allianz-Arena-Modells.

(Bild: dpa/dpaweb)

Der Tod von Fußball-Legende Franz Beckenbauer hat die Sportwelt zutiefst getroffen. Aus aller Welt kamen Trauerbekundungen für die Ikone des FC Bayern - ein Posting des Lokalrivalen 1860 München erzürnte die Internetgemeinde und sorgte für einen regelrechten Shitstorm.

„Die Löwen trauern um Franz Beckenbauer. Auch wenn er für den falschen Verein spielte, war er doch ein waschechter Giesinger.“ So begann die Presseabteilung des deutschen Drittligisten das Facebook-Posting in Anspielung darauf, dass Beckenbauer im Münchner Stadtteil Giesing, in dem 1860 beheimatet ist, geboren und aufgewachsen ist.

Dass der Klub im Kontext eines Trauerstatements salopp vom „falschen Verein“ spricht, stieß vielen sauer auf. Dutzende Kommentare waren die Folge, in denen 1860 München Geschmack- und Pietätlosigkeit vorgeworfen wird. Die „Löwen“ reagierten rasch und änderten das Posting, ließen die kritisierte Textstelle in einer neuen Fassung weg.

Beckenbauer starb im Alter von 78 Jahren
Franz Beckenbauer war am Sonntag im Alter von 78 Jahren gestorben, wie seine Familie am Montag mitteilte. Der gebürtige Bayer gewann als eleganter Libero mit den Münchnern vier Meistertitel und dreimal den Meistercup, den Vorgänger der Champions League. Die Krönung seiner Karriere folgte 1974 mit dem WM-Titel. Zwei Jahre zuvor führte er bereits die deutsche EM-Siegermannschaft an.

Franz Beckenbauer

(Bild: Copyright 2024 The Associated Press. All rights reserved.)

1984 wurde Beckenbauer auch ohne Trainerlizenz Teamchef der deutschen Nationalmannschaft und führte das Team gleich ins WM-Finale 1986 gegen Argentinien, das jedoch 2:3 verloren ging. Vier Jahre später gelang mit dem WM-Triumph die Revanche gegen Diego Maradona und Co. Als Trainer kehrte Beckenbauer noch zum FC Bayern zurück, als seine Münchner Mitte der 1990er-Jahre in der Krise stecken.