Julia Mayer lief in Valencia in 2:26:43 einen sensationellen österreichischen Marathonrekord und unterbot auch das Olympia-Limit für 2024. Sie pulverisierte ihren heuer in Wien erzielten Rekord von 2:30:42 und blieb damit sieben Sekunden unter der für Paris geforderten Norm.
„Das ist ein Traum, mit einer solchen Zeit habe ich wirklich nicht gerechnet“, schwärmte Julia Mayer, die es zunächst auf ein Ergebnis von knapp unter 2:30 Stunden angelegt hatte. Deshalb lief sie auch in jener Gruppe, die auf diese Zeit losgegangen war. „Aber es lief einfach unglaublich gut. Von Anfang an. Aber ich wollte zu Beginn einfach nichts riskieren.“ Deshalb lief sie die ersten Kilometer noch relativ verhalten. Doch spürte sie, dass es selbst bei Kilometer 30 noch perfekt lief. Schließlich schloss sie zu jener Gruppe auf, die das Olympia-Limit im Visier hatte. Da war es dann beim Zieleinlauf wirklich Maßarbeit, als sie sieben Sekunden unter der Olympianorm blieb.
Aus Österreich haben sich jetzt in der Leichtathletik vier Aktive für die Spiele qualifiziert. Dies sind Diskuswerfer Lukas Weißhaidinger, 400-m-Läuferin Susanne Walli, Speerwerferin Victoria Hudson und jetzt Julia Mayer.
„Wahnsinn! Überglücklich!“
Julia Mayer, die also ihren eigenen Rekord um vier Minuten pulverisierte, konnte ihr Glück kaum fassen. „Das ist ein Wahnsinn. Die Bedingungen waren gut, aber noch nicht einmal perfekt, da es auf der Strecke doch immer wieder mal windig war.“ Aber sie nutzte die Gunst der Stunde und machte im Rennen Platz für Platz gut. Zur Halbzeit (1:13:56) war sie noch 52., dann aber arbeitete sie sich ständig weiter nach vorn. „Dann konnte ich auch alles riskieren!“ Ihr Olympia-Traum wurde wahr.
Dreifachsieg für Äthiopien
Siegerin in Valencia wurde Worknesh Degefa in 2:15:15 vor Ayana Almaz (2:16:22) und Hiwot Gebrekidan (2:17:59). Damit gab es bei den Frauen einen Dreifachsieg für Äthiopien. Julia Mayer belegte in dem unfassbar starken Elitefeld den 37. Platz.
Bei den Männern setzte sich Sisay Lemma (Äth) in 2:01:48 Stunden durch. Damit ist er jetzt hinter den Kenianern Lelvin Kiptum (2:00:35) und Eliud Kipchoge (2:01:09) sowie seinem Landsmann Kenenisa Bekele (2:01:41) der viertschnellste Marathonläufe aller Zeiten. Zweiter wurde Alexander Mutiso (2:03:11) vor Dawit Wolde (2:03:48). Bekele wurde bei seinem Comeback in 2:04:19 großartiger Vierter. Europameister Richard Ringer lief in 2:07:05 als 19. eine tolle persönliche Bestzeit.
Entwicklung des österreichischen Rekords im Marathonlauf
2:40:51 Henrietta Fina Kandel 14.03.1982
2:39:22 Henrietta Fina Osaka 30.01.1983
2:37:09 Carina Lilge-Leutner Chicago 26.10.1986
2:35:42 Dagmar Rabensteiner Amsterdam 15.10.2000
2:35:42 Dagmar Rabensteiner Wien 26.05.2002
2:34:35 Dagmar Rabensteiner Berlin 28.09.2003
2:32:21 Susanne Pumper Wien 07.05.2006
2:30:51 Eva-Maria Gradwohl Linz 13.04.2008
2:30:43 Andrea Mayr Wien 19.04.2009
2:30:43 Eva Wutti Wien 13:12.2020
2:30:42 Julia Mayer Wien 23.04.2023
2:26:43 Julia Mayer Valencia 03.12.2023
2:39:22 Anna Haderer Klagenfurt 26.10.1996
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