Markus Berger ist in der internationalen Tischtennis-Szene kein Unbekannter: Der Direktor des Stiftgymnasiums Seitenstetten in Niederösterreich ist nämlich einer der Top-Schiedsrichter der Sportart!
Markus Berger hat nicht nur mehr als 400 Schüler fest im Blick – sondern auch Highspeed-Ballwechsel. Denn der Direktor des Stiftgymnasiums Seitenstetten im Bezirk Amstetten gehört dem Elite-Kreis der „Gold Badge Umpires“ an – er zählt damit zu den weltweit 30 besten Tischtennis-Schiedsrichtern. Dadurch wird er zu Top-Events wie Welt- und Europameisterschaften eingeladen.
„Für diese Turniere kann man sich nicht bewerben, man wird einberufen“, erklärt der 49-Jährige. So durfte er schon Finalspiele vor Tausenden Fans leiten. Sein Highlight: Die WM 2014 in der „Tischtennis-Nation“ China – dort wurde er von Fans sogar auf der Straße und in der U-Bahn erkannt und um Autogramme gebeten.
Gnadenlos bei Fehlentscheidungen
Doch wie schwer ist es, Referee bei einer der schnellsten Ballsportarten der Welt zu sein? „Man muss sehr konzentriert sein“, weiß Berger. Besonders Regelverstöße beim Aufschlag, wie das verbotene Ballverdecken, seien herausfordernd. Allerdings sind selbst bei entscheidenden Spielen die meisten Athleten so fair, Fehlentscheidung des Schiedsrichters auch bei eigenem Nachteil zu melden. „Ich werde ständig beobachtet und muss meine Leistung immer wieder bestätigen“, weiß Berger, dass sonst der Rückfall in die „Blue Badge-Kategorie“ droht. Im Herbst muss er zudem eine weitere Regelprüfung absolvieren, jährlich muss er an mindestens zwei Top-Events teilnehmen.
Von den heimischen Tischtennis-Funktionären werden wir oft lautstark kritisiert und wenig gewürdigt, international dagegen sehr gelobt.
Markus Berger
Zeitintensives Hobby
Für ihn ist es übrigens ein Hobby, das er bereits seit 2001 ehrenamtlich ausübt. „Mein Job ist sehr zeitintensiv und hat natürlich Priorität. Ich musste auch schon Turniere deswegen absagen“, erklärt Berger, der selbst leidenschaftlich gerne den Tischtennisschläger in seiner Heimatgemeinde bei der Sportunion Aschbach schwingt.
Insgesamt gibt es österreichweit rund 200 Tischtennis-Schiedsrichter, die bis zu 60-mal im Jahr im Einsatz sind. „Sie werden oft von österreichischen Tischtennis-Funktionären wenig gewürdigt und lautstark kritisiert. International werden wir dagegen sehr gelobt“, bedauert Berger, der sich zu seinem bevorstehendem 50. Geburtstag vor allem wünscht, als heimischer Ausbildungsleiter mehr neue Referees zu gewinnen.

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