Der wunderbar leuchtend rote Weihnachtsstern darf in der besinnlichsten Zeit des Jahres in vielen steirischen Haushalten nicht fehlen. Was macht die Zimmerpflanze so populär? Wir haben bei einem Grazer Gärtner nachgefragt.
Wenn die Adventzeit naht, beginnt er in den Schaufenstern, Wohnräumen, Restaurants und Büros in verschiedenen Farben zu erstrahlen: der wunderbare Weihnachtsstern. Seine (am häufigsten roten) Hochblüten sind das markanteste Merkmal und sorgen zu Weihnachten für die richtige Atmosphäre.
200.000 Stück werden in der Steiermark gezüchtet
Über 100 Millionen Stück der „Euphorbia pulcherrima“, wie das Wolfsmilchgewächs heißt, werden jedes Jahr europaweit verkauft, eine Million sind es in Österreich. 200.000 Stück werden alleine in der Steiermark produziert. Helmut Friedl von der gleichnamigen Gärtnerei in Graz: „Das Rohmaterial kommt großteils aus Südafrika, ein bisschen aus Teneriffa.“ Dort ist es nämlich besonders hell. „Die Tageslänge ist entscheidend – und natürlich sind es auch die Arbeitskosten.“
Die bewurzelten Stecklinge werden von einem Großhändler aus Salzburg angeliefert. In den heimischen Gärtnereien dürfen die Pflanzen dann wachsen.
Er färbt, um Samen zu bilden
Mitte bis Ende Oktober beginnen sich die kleinen, grünen Weihnachtssterne leicht zu färben. „Das passiert, weil die Pflanze merkt, dass der Tag kürzer wird. Also schaut sie, dass sie zur Blüte kommt. Aber nicht, weil sie schön sein will, das ist der Pflanze egal, sondern weil sie einen Samen bilden muss, um sich zu vermehren“, erklärt Friedl.
Von Zwergzüchtungen bis zu Hochstämmchen
Wann die Pflanzen zu blühen beginnen, hängt von der Sorte ab. „Ein paar brauchen sieben Wochen, andere neun, und einige beginnen erst nach zwölf Wochen zu blühen.“ Somit kann sich der Gärtner auch die Produktion gut einteilen, weil immer frische Ware da ist.
Die kleinen, gelbgrünen Blüten sitzen übrigens ganz unscheinbar in der Mitte der bekannten bunten Hochblätter. Die Kosten für einen der farbenfrohen Weihnachtsboten belaufen sich je nach Größe auf 4 bis 15 Euro.
Was mir sehr wichtig ist zu betonen: Egal, wo sie einen Weihnachtsstern kaufen - diese Zuchtformen sind alle giftfrei. Das Gift wurde vor Jahren extra rausgezüchtet.
Helmut Friedl, Gärtner
Von Zwergzüchtungen bis zu Hochstämmchen
Neben der klassischen Größe als Topfpflanze gibt es „Zwerge“, die nur einige Zentimeter hoch werden. Aber auch Hochstämmchen sind gelegentlich zu sehen. „Von den Farben her sind Weiß und Rot nach wie vor die Klassiker, aber auch Pastellfarben, Zartrosa und Glitter sind beliebt.“
„Kann ihn gut rüberbringen“
Und was passiert nach der besinnlichen Zeit? Ist der Weihnachtsstern ein Wegwerfprodukt? „Eigentlich kann man ihn ohne Weiteres gut rüberbringen“, erklärt der Experte. Er kann sogar ab April ins Freie. Man sollte ihn normal gießen und düngen. Und wer ihn wieder rechtzeitig zum Färben bringen will, der muss ihn ab Oktober für mindestens zwölf Stunden täglich (etwa mit einem Karton) komplett abdecken. Denn der Weihnachtsstern muss ja wissen, wenn die Tage wieder kürzer werden.
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