Kampf-Ärzte. Mit immer schwereren Geschützen fahren die Kombattanten im Kampf zwischen Ärztekammer, Gesundheitskasse und Gesundheitsministerium rund um die Reform des Gesundheitssystems auf. Nachdem die Ärztevertreter zuletzt schwere Drohungen ausgestoßen hatten und ankündigten, 10 Millionen Euro in die Schlacht um die Rettung ihrer Macht zu investieren und notfalls den Kassenvertrag zu kündigen schlägt nun die Gesundheitskasse (ÖGK) zurück. Sie listet auf, wo überall die Standesvertretung der Ärzte blockiere. Angeführt sind in der Liste, wie heute in der „Krone“ und auf krone.at zu lesen, insgesamt 36 Punkte. Offen wie nie zuvor gehen die Kassenvertreter dabei auf die Ärztekammer los. Grundtenor: Die Kammer wolle jede Ambulanz verhindern, wende sich gegen flexible Lösungen, welche die Versorgung sichern würde. Mittlerweile rumort es aber längst auch in der Ärztevertretung selbst. Die Länder-Ärztekammern wenden sich vehement gegen den Kampfkurs des angeschlagenen Präsidenten Johannes Steinhart. Sie kritisieren, dass mit den Drohgebärden aus der jüngsten Vergangenheit ein „katastrophales Bild“ gezeichnet worden sei und fordern Konstruktivität ein. Gut zu hören, dass die aggressive Vorgangsweise gegen Reformen nicht einhellige Meinung der Ärzteschaft ist. Jetzt ist wirklich Konstruktivität gefordert.
Quälgeister und Spinner. Eine linke populistische Einzelkämpferin, ein „produktiver Quälgeist“, ein „rechter Spinner“, der mit der Kettensäge wahlkämpft - drei von vielen Politikern weltweit, die eint, dass sie „gegen die da oben“ wettern und bei Wahlen allerbeste Aussichten haben. Der Rechte, der die politische Kaste mit der Kettensäge bekämpft, könnte schon heute zum neuen argentinischen Präsidenten gewählt werden. Der „Quälgeist“ könnte mit seiner neu gegründeten Partei bei den Parlamentswahlen am kommenden Mittwoch Erster in den Niederlanden werden. Die linke Sahra Wagenknecht liegt unterdessen in deutschen Umfragen schon auf dem Niveau der Kanzlerpartei SPD. In Österreich? Hier haben die verpönten Kommunisten das Bürgermeisteramt in Graz erobert, in Salzburg bei den Landtagswahlen ein zweistelliges Ergebnis erzielt und könnten 2024 die Landeshauptstadt erobern. (Knapp) zweistellige Ergebnisse erzielten Listen außerhalb des traditionellen Parteienspektrums auch bei den Landtagswahlen heuer in Kärnten und im Vorjahr in Tirol. Und bei den Bundespräsidentenwahlen vor etwas mehr als einem Jahr katapultierte sich „Spaßkandidat“ Marco Pogo alias Dominik Wlazny von der Bierpartei auf Platz 3. Der Frust über die „herrschende Kaste“ ist auch in Österreich riesig. So sind die Chancen für Quälgeister, Spaßkandidaten, Spinner, Linke, Rechte riesig.
Kommen Sie gut durch den Sonntag!
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