Ganze 1600-mal brennt es jährlich auf einem landwirtschaftlichen Anwesen. Oft ist der Schaden so enorm, dass die Existenz der betroffenen Landwirte auf dem Spiel steht. Erst vergangene Woche musste das eine Familie am eigenen Leib erfahren, als ihr Bauernhof in Vorderweissenbach völlig abbrannte.
„Das Gebäude wurde völlig zerstört, unser Bauernhof ist ein Totalschaden.“ Auf Facebook macht ein Schreiben der Brandopfer von vergangenen Freitag die Runde. 18 Feuerwehren wurden am 6. Oktober zu dem Großbrand nach Vorderweissenbach gerufen. Rund 200 Männer und Frauen standen bei dem landwirtschaftlichen Anwesen im Löscheinsatz, Alarmstufe 3 wurde ausgerufen. Das Wirtschaftsgebäude und auch das Wohnhaus waren aber trotz aller Bemühungen nicht mehr zu retten.
100 Angusrinder gerettet
Zumindest die 100 Angusrinder – einige befanden sich zum Brandausbruch auf der Weide, andere wurden noch aus dem Stall gerettet – blieben unversehrt. „Dennoch wurde das Stallgebäude völlig zerstört. So sind wir aus gegebenem Anlass leider gezwungen, unsere Angusrinder unmittelbar zu vermarkten“, hoffen die betroffenen Landwirte auf die Unterstützung der Bevölkerung.
1600 Brände in der Landwirtschaft
„Im schlimmsten Fall ist mit Großbränden wie diesem auch der Verlust der Lebensgrundlage der betroffenen Landwirte verbunden“, weiß Günther Schwabegger von der Brandverhütungsstelle OÖ. Jeder fünfte Brand in Österreich betreffe einen landwirtschaftlichen Betrieb. „Im Mittelwert der Jahre 2012 bis 2021 kam es jährlich zu rund 1600 Bränden in der Landwirtschaft, die durchschnittliche Gesamtschadenssumme pro Jahr lag bei fast 60 Millionen Euro“, so Schwabegger.
Elektrischer Defekt
Die vier Hauptbrandursachen waren ortsfeste Elektroleitungen, Probleme im Bereich der Hackgutheizung oder des Rauchfanges, Brandstiftung oder Elektroschäden bei landwirtschaftlichen Fahrzeugen. Im Fall Vorderweissenbach war die Ursache ein elektrischer Defekt im Bereich des Stromanschlusses im Dachbereich des Wohntraktes.
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