Meinl-Konto im Visier

Grasser-Ermittler entdecken 18 neue Bargeldtransfers

Österreich
13.02.2012 13:10
Erneut sorgen Bargeld-Transfers des Ex-Finanzministers Karl-Heinz Grasser für Aufsehen. Angeblich soll er nicht nur Geld, das er nach eigenen Angaben von seiner Schwiegermutter erhielt, in bar auf sein Meinl-Konto eingezahlt haben, sondern auch andere Summen. Wie das "profil" berichtet, rätseln die Ermittler über insgesamt 18 Bargeldflüsse, die zwischen Oktober 2005 und August 2007 liefen. Grasser war bis Jänner 2007 Finanzminister.

Grassers Anwalt Manfred Ainedter verteidigt seinen Mandanten: Das in bar eingezahlte Geld stamme nicht aus Malversationen. Auf welche Weise Grasser seine Geldtransaktionen tätige sei ganz allein seine Angelegenheit.

Zwischen Oktober 2005 und August 2007 wurden laut "profil" insgesamt 276.000 Euro in bar eingezahlt. Die neun Transfers tätigte teils Grasser selbst, teils seine damalige Sekretärin und teils Mitarbeiter der Meinl Bank. Demnach wurden am 27. Februar 2006 149.000 Euro in bar eingezahlt, die übrigen acht Einzahlungen lagen zwischen 10.000 und 25.000 Euro. Weiters habe es auch neun Bargeldbehebungen über insgesamt 141.618 Euro gegeben. Die entsprechenden Ein- und Auszahlungsbelege seien alle auf Grassers Namen ausgestellt.

Bankangestellte traute sich nicht zu fragen
Eine frühere Angestellte der Meinl Bank, die die Einzahlung von 149.000 Euro verbuchte, sagte laut "profil" gegenüber der Justiz aus, dass sie sich nicht getraut habe, den Transfer zu hinterfragen, obwohl es entsprechende Geldwäschebestimmungen gegeben habe.

Das Geld, das Grasser von seiner Schwiegermutter erhalten haben und für sie investiert haben will, wurde nach dem Investment in den 500.000-Euro-Genussschein der Kärntner Hypo Bank mehrmals transferiert. 784.000 Euro gingen vom Ferint-Konto bei der Meinl Bank auf ein Liechtensteiner Konto der Mandarin Group Ltd. und schließlich in die Schweiz auf das Konto der Catherine Participation Corporation bei der St. Gallener Kantonalbank.

Laut Grasser hat er das Geld an seine Schwiegermutter Marina Giori-Lhota mit Ertrag zurückerstattet. Deren österreichischem Steuerberater Eduard Lechner ist die Catherine Participation Corp. jedenfalls nicht bekannt, wie er bei Ermittlungen aussagte. "Üblicherweise sind mir Firmen, an denen Klienten beteiligt sind oder von denen sie Begünstigte sind, bekannt. Bei einem Klienten, der in Österreich nur beschränkt steuerpflichtig ist, sehe ich aber nur den österreichischen Teil", so Lechner laut "profil".

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele