Die Horrorbilder gingen um die Welt. Als Motorrad-Weltmeister Pecco Bagnaia in der Vorwoche im MotoGP-Rennen in Barcelona stürzte, konnte der nachfolgende Brad Binder nicht mehr ausweichen und fuhr ihm mit Vollspeed über das Bein. Dass Bagnaia beinahe unverletzt blieb und dieses Wochenende in Misano starten kann, bewundert auch Brad Binder im Gespräch mit der „Krone“.
Die „Krone“ berichtet aus Misano
„Krone“: Brad, nimm uns noch einmal mit. Wie hast du diesen schrecklichen Unfall in der Vorwoche, bei dem Bagnaia alle Schutzengel bei sich hatte, erlebt?
Brad Binder: Es war der Horror. Ein Albtraum. Pecco ist vor mir gestürzt. Natürlich versuchst du in den wenigen Millisekunden dann alles, um zu reagieren. Ich wollte ausweichen, habe aber am Ende sein Bein erwischt.
Was denkt man direkt am Bike, wenn so ein schrecklicher Vorfall passiert?
Wenn der Fahrer nicht gleich aufstehst, denkst du in diesem Moment ans Schlimmste. Aber zum Glück ist Pecco okay. Als der Unfall passiert ist, hätte das wohl keiner gedacht.
Bagnaia hat überraschenderweise kaum Verletzungen, nur ein paar Prellungen, bekam von den Rennärzten für den Start dieses Wochenende beim Grand Prix in Misano schon wieder grünes Licht. Das ist doch im Nachhinein ein kleines Wunder, oder?
Er hat selbst gesagt, dass er ein sehr glücklicher Junge ist. Und das ist er. Als ich ihn in Barcelona im Medical Center besucht habe und gesehen habe, dass es ihm viel besser geht, als erwartet, war auch ich natürlich mehr als nur erleichtert. Als Fahrer kannst du danach nur nach vorne schauen, darfst du dich von seinem Unfall nicht beeinflussen lassen. Letztendlich bin ich einfach froh, dass nicht viel passiert ist und er jetzt - nach nicht einmal einer Woche - schon wieder rennfahren kann.
Es ist erstaunlich, wie MotoGP-Piloten solche Ereignisse nur Minuten später nicht mehr an sich heranlassen können. Was braucht es dazu? Coolness? Mentale Stärke?
Die richtige Einstellung! Wir alle wissen, was unser Job ist. Und das ist Motorrad fahren. Natürlich sind solche Unfälle nicht schön. Aber letztendlich ist es noch immer Rennsport. Das Risiko fährt mit - jedes Mal, wenn wir auf der Strecke sind. Dessen sind wir uns bewusst. Wenn wir auf dem Bike sitzen, müssen wir alles um uns herum ausblenden und einfach unsere Arbeit erledigen.
Lassen wir den Unfall von Barcelona hinter uns, und blicken wir nach vorne. Was sind deine Ziele für das Wochenende in Misano?
Mein Ziel ist hier ganz klar: Ich will um den Sieg mitfahren. Wenn das nicht gelingt, möchte ich zumindest auf das Podium fahren. Das ist mein Anspruch. Das vergangene Wochenende war tatsächlich nicht leicht. Nicht nur aufgrund des Unfalls, sondern weil ich das Hauptrennen auch nicht beenden konnte. Umso mehr hoffe ich, dass es diese Woche besser läuft. Ich habe in der Moto3 hier schon gewonnen, weiß, dass ich hier erfolgreich sein kann.
Kommentare
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.