Junge in Graubünden

Die Vermehrung der Wölfe und ihre Auswirkungen

Vorarlberg
08.08.2023 06:25

Der Wolf scheint sich in Graubünden überaus wohl zu fühlen, er erobert Revier um Revier. Der Geburtenboom wird allerdings auch Auswirkungen auf Vorarlberg haben.

In den vergangenen Wochen hat die Graubündner Jagdaufsicht die Bildung zweier neuen Rudel gemeldet, eines davon quasi direkt an der Grenze zu Vorarlberg. Damit sind im Kanton bereits zwölf Rudel offiziell registriert - die „Krone“ berichtete. Allein im heurigen Sommer sind acht Würfe mit insgesamt über 30 Welpen fotografisch dokumentiert worden! Insgesamt dürften sich aktuell in Graubünden zumindest 140 Wölfe aufhalten. Diese Zahlen zeigen, dass sich der Wolf in Graubünden sehr wohlfühlt. Die Populationsdichte zählt zu den höchsten in Mitteleuropa. Das ist umso bemerkenswerter, wenn man bedenkt, dass der Wolf erst seit einigen Jahren wieder in der Region heimisch ist: Das fast schon legendäre „Calanda-Rudel“ hat sich im Jahr 2011 gebildet - es war der erste Welpenwurf seit 150 Jahren in der Schweiz.


Fast jedes potenzielle Revier ist besetzt
Der Wolf kommt in Graubünden spätestens seit diesem Sommer flächendeckend vor, die Zahl noch unbesetzter potenzieller Revier lässt sich an einer Hand abmessen. Und das wird auch Folgen fürs Ländle haben: Zum einen ist keineswegs ausgeschlossen, dass das eine oder andere Rudel mit zunehmender Größe sein Territorium auch auf Vorarlberger Gebiet ausweitet.

Vor allem aber wird der Abwanderungsdruck auf Jungwölfe zunehmen. Und auf der Suche nach einem eigenen Revier wird ein Teil davon fast zwangsläufig durch Vorarlberg wandern - mit all den bekannten Problemen. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich im Land langfristig ein Rudel etablieren könnte, ist aufgrund der fast flächendeckenden Bewirtschaftung zwar gering, das ist allerdings nur bedingt eine gute Nachricht. Denn ein Rudel ist ortstreu und lässt sich folglich besser in Schach halten als Jungwölfe, die bis zu 70 Kilometer Wegstrecke pro Tag zurücklegen. Vor diesem Faktum ist die Idee, gezielt Problemwölfe zu entnehmen, völlig illusorisch. Denn bis ein solcher identifiziert wäre, ist er in der Regel längst schon über alle Berge.

Es braucht also andere, praktikablere Lösungen - und zwar solche, die sich mit dem besonderen Schutzstatus des Wolfes und den gesetzlichen Vorgaben vereinbaren lassen.

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