Unmut bei Helfern

Tätowierte Sanitäter müssen in Wien schwitzen

Wien
05.07.2023 16:00

Während die Polizei ihre Richtlinien, was sichtbare Tätowierungen in der Berufskleidung betrifft, Anfang Juni lockerte, bleibt das Verbot bei der Berufsrettung weiterhin bestehen. Das bedeutet vor allem für die Rettungskräfte in den Sommermonaten eines - Schwitzen, was das Zeug hält. Ein „Krone“-Lesereporter, der selbst bei der Wiener Berufsrettung tätig ist, berichtet. 

„Wir müssen unsere Tattoos verdecken und langärmlige Polos tragen“, beginnt der Retter zu erzählen. Gerade im Sommer sei das für den „Krone“-Lesereporter eine Zumutung. Doch es geht nicht nur um die hohen Temperaturen und das damit einhergehende Schwitzen - der Wiener fühlt sich durch die strenge Regelung außerdem diskriminiert.

Der Mann ist auch kein Einzelfall. Nach seinen Erzählungen fühlen sich auch andere Personen bei der Wiener Berufsrettung durch ihre Tattoos herabgesetzt. „Ich bin stolz auf meine Tätowierungen und möchte diese auch gerne zeigen“, führt der „Krone“-Lesereporter weiter aus. 

Patienten und Einsatzkräfte sollen geschützt werden
Die Wiener Berufsrettung bestätigt, dass Tätowierungen ein schwieriges Thema in der Branche sind. „Wir möchten nicht, dass es seitens der behandelten Personen und der Rettungskräfte zu Irritationen kommt“, so eine Pressesprecherin der Berufsrettung. So wollen sie auf der einen Seite die Retter selbst schützen, aber auch gleichzeitig die Patienten, denen von der Rettung geholfen wird. 

Bei Temperaturen über 30 Grad fällt Verbot
Gleichzeitig gibt es auch eine sogenannte Trageerleichterung, die bei Temperaturen von über 30 Grad in Kraft tritt. Demnach müssen die Tattoos dann nicht verdeckt werden. Außerdem seien, laut der Pressesprecherin, die Stationen und die Einsatzfahrzeuge klimatisiert. Doch die Trageerleichterung stellt den Sanitäter wenig zufrieden: „Wenn wir herum hetzen, kommen wir auch schon ordentlich ins Schwitzen. Dafür muss es nicht unbedingt 30 Grad haben.“

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Diese Regelung ist eine echte Zumutung. Wenn ich gerade ein Leben rette, ist es der Person doch völlig egal, ob ich tattowiert bin oder nicht. Sogar die Polizei darf mittlerweile ihre Tattoos zeigen.

ärgert sich der Lesereporter.

Neue Tattoo-Verordnung bei Polizei
Der Sanitäter spielt damit auf die neuesten Regelungen bezüglich der Polizei und Tätowierungen an: Tattoos an sichtbaren Körperstellen, die für Polizisten bisher nicht gestattet waren, werden nämlich seit Anfang Juni erlaubt. Die entsprechende Richtlinie wird gelockert, kündigte das Innenministerium an. „Es hat sich in der Gesellschaft, vor allem bei jungen Menschen, viel verändert. Tätowierungen sind heute ein Bestandteil der Lebenskultur, dem wird durch die Liberalisierung der geänderten Vorschrift Rechnung getragen“, betonte Gerhard Karner (ÖVP).

Bei der Berufsrettung steht eine derartige Änderung in naher Zukunft nicht auf dem Plan. Man setzt damit auch zukünftig auf eine Tattoo freie Zone innerhalb des Berufsfeldes und langärmlige Polos. 

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