Der Plan klingt vielversprechend: Dank einer neuen Genossenschaft können die Bewohner einer Mühlviertler Gemeinde regionale Energie günstig kaufen. Außerdem soll die örtliche Windkraftanlage ausgebaut werden.
Um die Hälfte billiger und direkt beim Nachbarn abgezapft: Ab Ende Juni sollen die Bewohner von Vorderweißenbach Strom um 14 Cent pro Kilowattstunde bekommen. Zum Vergleich: Die Energie AG verrechnet selbst nach der jüngsten Preissenkung noch 26,14 Cent. Möglich macht den Niedrigpreis eine neue Energiegemeinschaft, die der Windkraftbetreiber „Sternwind“, die Gemeinde sowie die Raiffeisenbank gründen wollen.
Anteile zu kaufen
„Privatpersonen aus der Region können um 100 Euro einen Anteil an der Genossenschaft kaufen“, sagt „Sternwind“-Geschäftsführer Andreas Reichl. „Dann können sie den Strom innerhalb der Gemeinschaft nutzen.“ Eingespeist wird die Energie der örtlichen Windräder sowie von privaten Photovoltaik-Anlagen. Weil der Strom aus der unmittelbaren Umgebung kommt, sparen die Nutzer den Großteil der Netzgebühren – und können den Strom eben fast um die Hälfte günstiger kaufen als bei großen Anbietern.
Ausbau der Windkraft
Das Thema Energie beschäftigt die Vorderweißenbacher auch in anderer Sache: Die Windkraftanlage soll ausgebaut werden. Der Betreiber will sieben in die Jahre gekommene Windräder abbauen, dafür neun neue und größere errichten. Dazu versammelte die Gemeinde interessierte Bürger zu einem ersten Infoabend.
Gib es Nachteile?
„Die Stimmung war außergewöhnlich positiv“, berichtet Bürgermeister Leopold Gartner (ÖVP). Der Ortschef will aber noch klären: Wie wird der alte Standort der Windräder wieder begrünt? Was bedeutet die größere Anlage für Schatten und Lärm? Bis zum Ausbau wird es noch vier bis fünf Jahre dauern.
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