Beschäftigte in Alten- und Pflegeheimen sind am Arbeitsplatz großen Belastungen ausgesetzt. Eine davon war etwa die bisherige Art der digitalen Pflegedokumentation, die zu viel Zeit in Anspruch genommen hat. Mit Unterstützung vom AK-Zukunftsfonds für 50 Prozent der Kosten wurde ein besseres, schlankeres System ausgerollt.
Eine Studie der Arbeiterkammer hatte aufgezeigt, dass bis zu 30 Prozent der Arbeitszeit in der Pflege für die Dokumentation verwendet werden muss. Hier bestand dringender Handlungsbedarf. Nach einer eingehenden Analyse und Evaluierungs-Workshops mit den Beschäftigten wurde die neu gestaltete digitale Dokumentation zunächst umfassend in einem Pilotprojekt im Altenheim Sonnenhof Linz und anschließend in ausgewählten weiteren Heimen getestet. Jetzt wurden die Verbesserungen gemeinsam mit den Betriebsrätinnen und Betriebsräten der Alten- und Pflegeheime in ganz Oberösterreich umgesetzt.
„Bewohner geht es gut“ kann entfallen
„Das Dokumentieren der alltäglichen Pflegehandlungen geht nun eindeutig schneller. Wir müssen nicht mehr alles einzeln eingeben“, so Peter Kopf, Zentralbetriebsrat der APH GmbH der Franziskanerinnen von Vöcklabruck. So können Kategorien wie Mobilisation aus dem Bett, Unterstützung beim Toilettengang, An- und Auskleiden und Unterstützung beim Frühstück mit einem einzigen Klick festgehalten werden. Und nicht aussagekräftige Einträge wie „Bewohner geht es gut“ entfallen. Außerdem konnten die Kategorien im Pflegebericht von insgesamt 30 auf 8 reduziert werden.
Digitalisierung, die den Beschäftigten nützt
„Diese Verbesserungen reduzieren belastende Dokumentationsarbeiten. Durch die Einbindung der Heimaufsicht und der Beschäftigten entstand eine von allen Betroffenen akzeptierte Lösung. Somit ist sie auch ein Musterbeispiel für Digitalisierung, die den Beschäftigten nützt“, so AK-Präsident Andreas Stangl.
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