Idee von Landesrat

Sind Busse ohne Lenker die Lösung für die Zukunft?

Oberösterreich
30.05.2025 10:00

Wie kommen Menschen in Landgemeinden ohne Auto zum Zug? Schlecht, wenn sich die Gemeinde kein Mikro-ÖV-System leisten kann. Oberösterreichs Verkehrslandesrat hat nun eine futuristische Idee: Busse, in denen niemand hinter dem Lenkrad sitzt.

Selbstfahrende Busse, die die Menschen von daheim zum Bahnhof bringen: Wenn es nach Verkehrslandesrat Günther Steinkellner (FPÖ) geht, ist das in fünf Jahren in Oberösterreich Realität. Eine gänzliche Utopie ist das nicht – im vergangenen Herbst war in Linz ein fahrerloser Shuttlebus im Testbetrieb im Einsatz.

Steinkellners Faible für autonomes Fahren ist nicht neu: Schon 2019 holte er sich dafür Ideen in Stockholm und prophezeite, dass 2025 auch bei uns autonome Shuttles unterwegs sein könnten.

Auto oder Kleinbus
Da dieser Fall nicht eingetreten ist, sind Menschen in entlegeneren Gegenden auf das Auto angewiesen – oder auf sogenannte Mikro-ÖV-Konzepte: Kleinbusse, die die Lücke zwischen Wohnort und Anbindung zu Bus oder Bahn schließen.

30 Mikro-ÖV-Angebote

Laut Verkehrslandesrat Günther Steinkellner gab es 2023 (aktuellere Zahlen liegen nicht vor) in den oö. Gemeinden 30 vom Land geförderte Mikro-ÖV-Angebote. Die Anzahl hat sich seit zehn Jahren so gut wie nicht verändert. 2024 wurde der maximale förderbare Abgang pro Fahrgast von zwölf auf 20 Euro erhöht. Bei neuen Systemen (ab 1. Jänner 2024) beträgt der jährliche Fördersatz 66% (im ersten Jahr) und 33,3% ab dem zweiten vollen Kalenderjahr.

In einer schriftlichen Anfrage an Steinkellner wollte die Mobilitätssprecherin der Grünen, Dagmar Engl, wissen, was das Land für den Ausbau des Mikro-ÖV zu tun gedenke. Seine Antwort stellt Engl nicht zufrieden. Das Motto scheine zu sein: Jene Gemeinden, die sich den Mikro-ÖV leisten können, haben ihn, die anderen eben nicht. Denn Steinkellner will am derzeitigen Modell festhalten, nachdem Gemeinden bzw. Regionen „in Eigenregie Mikro-ÖV-Angebote initiieren, umsetzen und betreiben“. Bei Bedarf gibt es dann eine Förderung vom Land.

Zitat Icon

Steinkellners Optimismus in allen Ehren. Aber dass in fünf Jahren Busse ohne Lenker am Land unterwegs sind, ist wohl etwas verwegen.

(Bild: Zoe Goldstein)

Dagmar Engl, Mobilitätssprecherin der Grünen im Landtag

Von „völlig unangebracht“ bis „etwas realitätsfern“
„Das ist eine Beliebigkeit, die bei der Bedeutung des Mikro-ÖV völlig unangebracht ist“, schäumt Engl – der Steinkellners Anfragebeantwortung am Ende aber doch noch „ein Schmunzeln entlockt“: Seine Annahme, dass in fünf Jahren autonome Shuttles fahren, sei „vorsichtig formuliert etwas realitätsfern“.

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