Nach dem mysteriösen Fund eines Autos im Inn bei Kirchbichl (Tirol) bestätigt nun die Polizei, dass sich der Leichnam eines Mannes darin befand. Das Fahrzeug konnte geborgen werden. Bei der Leiche soll es sich laut „Krone“-Informationen um den seit 2021 vermissten Tiroler Sigi O. (79) handeln. Die Polizei hält sich derzeit noch bedeckt. „Die Obduktion findet erst im Laufe des Vormittages statt, erst dann haben wir Gewissheit“, heißt es auf „Tiroler Krone“-Nachfrage.
Zu einem nicht ungefährlichen Großeinsatz entwickelte sich die Bergung eines im Inn treibenden Fahrzeuges am Dienstagabend in Kirchbichl. Kurz vor 19 Uhr ging bei der Leitstelle Tirol der Notruf ein. „Nach dem Eintreffen der Einsatzorganisationen konnte zunächst weder von diesen noch durch die Besatzungen des Notarzthubschraubers und des Polizeihubschraubers ‚Libelle‘ ein Auto im Inn gesichtet werden“, heißt es seitens der Polizei.
Alle vier Räder haben nach oben geschaut.
Augenzeuge Michael Freisinger
Gemeldet hatte das Fahrzeug Michael Freisinger und sein Kollege Manfred Kogler, die sich aufgrund der starken Niederschläge den Wasserstand im Inn genauer anschauen wollten, als sie plötzlich ein Auto im Wasser treiben sahen. „Alle vier Räder haben nach oben geschaut“, erklärten die Augenzeugen der „Krone“. Umgehend schlugen die beiden Alarm.
Sie machten die Einsatzkräfte schließlich auf eine auffällige Welle aufmerksam, wo der Pkw das letzte Mal gesichtet worden sei. Dadurch konnte das Fahrzeug wenig später auch geortet werden. Aufgrund des hohen Wasserstandes und der starken Strömung war es nicht möglich, das Auto rasch zu bergen. Gegen 20.30 Uhr konnten die Einsatzkräfte das Fahrzeug schließlich an Land ziehen.
Nach Bergung folgte die Gewissheit
Dabei machten sie eine fürchterliche Entdeckung: Im Fahrzeug befand sich der Leichnam eines Mannes. „Die Erhebungen zur Identität der toten männlichen Person sowie zum Vorfall selbst sind noch im Gange“, heißt es in einer schriftlichen Erstmeldung von Seiten der Tiroler Polizei.
Im Einsatz standen die Freiwilligen Feuerwehren Kirchbichl, Angath, Oberlangkampfen, Kufstein und Wörgl, die Berufsfeuerwehr-Innsbruck, die Besatzungen des Notarzthubschraubers und der „Libelle“ sowie drei Polizeistreifen.
Indizien auf Vermissten
Über die Identität des Mannes ist offiziell bislang noch nichts bekannt. Laut „Krone“-Informationen soll es sich um den seit 23. Oktober 2021 vermissten Sigi O. handelt. Der damals 79-Jährige war mit seinem hellblauen Audi TT nach einem Besuch einer Veranstaltung in Kirchbichl spurlos verschwunden. Der Polizei gab das Verschwinden des Mannes seither ein Rätsel auf. Interessant: Beim nun aufgefundenen Fahrzeug dürfte es sich ebenfalls um einen hellblauen Audi TT handeln, auch der Fundort stimme mit dem letzten bekannten Aufenthaltsort von Sigi O. überein.
Verweis auf Obduktion
Die Ermittler halten sich zum derzeitigen Zeitpunkt noch bedeckt, eine Sprecherin verweist auf die „laufende Obduktion der Leiche“, die noch am Vormittag abgeschlossen sein solle. „Erst dann haben wir Gewissheit und erst lassen sich auch weitere Fragen klären“, betont sie. Tatsächlich stehen viele offene Fragen im Raum, sollte es sich bewahrheiten, dass es sich bei der aufgefundenen Leiche um Sigi O. handelt. Etwa: Wie kam es damals zu diesem Unglück? Lag das gefundene Fahrzeug samt Leiche seit dem Verschwinden des 79-Jährigen durchgehend im Wasser? Und wie kann es sein, dass der vermisste Tiroler rund zwei Jahre nicht gefunden werden konnte?
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