Fachkräfte-Angebot

Kroatien ist für heimische Unternehmen verlockend

Oberösterreich
06.05.2023 08:00

Eine Erkundungstour durch das jüngste EU-Mitglied abseits der beliebten Adria-Strände zeigte, dass es dort ein interessantes Potenzial von günstigen Arbeitskräften für österreichische Firmen gibt. Der Lokalaugenschein brachte allerdings auch etwas Ernüchterung.

Erster Halt nach der Staatsgrenze: Die Mautstelle! Wenn heuer statistisch gesehen ganz Oberösterreich nach Kroatien aufbricht, wo jedes Jahr 1,5 Millionen Österreicher als Gäste gezählt werden, wird nicht mehr die Grenze der „Flaschenhals“ sein. Seit heuer ist unser Urlaubsland Nummer 1 sowohl bei der EU als auch im Schengenraum. „Das erleichtert vieles“, sagt Kurt Pieringer vom Innviertler Flugzeugteilehersteller FACC, als er beim neuen Werk nahe Zagreb die Delegation um Landtagspräsident Max Hiegelsberger begrüßt. Fünf Länder hatte man zur Auswahl, Kroatien wurde es auch wegen der verfügbaren Mitarbeiter, um täglich 400 Bauteile für Airbus-Flieger zu finalisieren.

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In Oberösterreich hätten wir diese Produktion nicht realisieren können, weil wir am Arbeitsmarkt die Fachkräfte nicht gefunden hätten.

Kurt Pieringer, Chef der „Innenausstattung“ bei FACC

800 Firmen aus Österreich haben in Kroatien investiert. „Der Standort ist nicht zuletzt wegen der Personalkosten attraktiv“, sagt Friedrich Schopf, Chef der Linz Textil und Honorarkonsul von Kroatien. Die Linz Textil betreibt in Klanjec an der slowenischen Grenze eine Spinnerei. 700 Euro ist der Mindestlohn und rund die Hälfte der 115 Beschäftigten, die hier 30 Tonnen Garne – 60 Prozent der Rohstoffe kommen übrigens aus Lenzing – fertigen, arbeiten zu diesem Tarif. Aber die Inflation treibt die Lohnkosten. „Bis zu 40 Prozent mehr“, erzählt die Stadtführerin in Zagreb, die hauptberuflich als Lehrerin 1200 Euro verdient.

„Wir sehen viel Potenzial in der Zusammenarbeit in der Landwirtschaft und bei der Ausbildung“, erklärt Max Hiegelsberger nach drei Arbeitstreffen im Parlament. Aber es gab auch ernüchternde Informationen: Jener beklatschte Flüssiggasterminal, der auf der Insel Krk errichtet wurde, hat keine Pipeline nach Österreich und die Kapazitäten sind bis ins Jahr 2037 verkauft.

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