Zwei junge Burgenländer mussten sich jetzt vor Gericht verantworten. Die Vorwürfe lauteten unter anderem Vergewaltigung, Körperverletzung, Nötigung und Suchtgifthandel.
Seit November sitzen der bis dato unbescholtene Luca K. (25) und der zweifach vorbestrafte Andre S. (22) bereits in U-Haft. Die Vorwürfe gegen die beiden Männer wiegen schwer. Gemeinsam – dazu sind sie auch im Wesentlichen geständig – sind sie tief in den Drogensumpf verstrickt.
Körperverletzung „aus Versehen“
Sie sollen sowohl illegale Substanzen konsumiert als auch an andere Süchtige weiterverkauft haben, darunter Kokain. Einem gemeinsamen Bekannten, der „schlecht über uns geredet hat“ verpassten sie eine Abreibung. Sie fuhren mit ihm in den Wald, bedrohten ihn mit einer Schreckschusspistole und stachen dann mit einem Messer auf ihn ein – das war allerdings ein „Versehen“ weil das Opfer selbst ein Messer gezogen hatte, um sich zu verteidigen: „Wir wollten ihm nichts tun, nur einschüchtern.“ Der 25-Jährige wird zudem zusätzlich der Vergewaltigung beschuldigt. Er soll eine „Kundin“ zweimal vergewaltigt haben. K. selbst spricht von einvernehmlichem Sex im beiderseitigen Drogenrausch.
„Der Sex war einvernehmlich“
„In diesem Punkt bekennt sich unser Mandant daher nicht schuldig“, so das Verteidigerteam Amir Ahmed und Michael Dohr. Und tatsächlich gelang es den beiden Top-Juristen berechtigte Zweifel an der Darstellung des angeblichen Opfers zu wecken. So sagte die junge Frau wahrheitswidrig bei der Polizei aus, dass sie zwischen den beiden angeblichen Übergriffen keinen Kontakt zum Beschuldigten hatte. Tatsächlich - das ist durch Chatnachrichten belegt - schickte sie ihm in der Zwischenzeit aber Küsschen-Emojis und teils aufreizende Fotos von sich selbst in Unterwäsche. Der Ex-Freund des mutmaßlichen Vergewaltigungsopfers - er sitzt wegen Widerstand gegen die Staatsgewalt derzeit im Gefängnis - wurde als Zeuge gehört, konnte aber auch nichts Erhellendes zur Causa beitragen.
Am frühen Nachmittag kündigte die vorsitzende Richterin an, dass der Prozess wohl zur Einvernahme weiterer Zeugen vertagt werden würde. Doch es kam anders. Am späten Nachmittag zog sich der Schöffensenat zur Beratung zurück. Kurz nach 18 Uhr dann die - noch nicht rechtskräftigen - Urteile: Beide Männer fassten je 24 Monate unbedingt aus. Vom Vorwurf der Vergewaltigung wurde Luca K. freigesprochen.
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