Im Tiroler Absam sollen Ausgabestellen von Abfallsäcken das Müllmanagement vereinfachen und Bürgern das Leben erleichtern. Im Ortsteil Eichat gehen aufgrund eines Standortes der Automaten allerdings die Wogen hoch ...
Sie schauen aus wie die allseits bekannten Snack- oder Getränkeautomaten und sollen in Absam schon bald das Abfallmanagement modernisieren. Die Rede ist von elektronischen Ausgabestellen für Müllsäcke. „Durch diese Innovation besteht für die Bürger ab Mitte Mai die Möglichkeit, je nach Bedarf zeitunabhängig die notwendige Ration an drei Standorten zu beziehen“, freut sich Bürgermeister Manfred Schafferer und betont: „Das Horten der Restmüllsäcke sollte damit der Vergangenheit angehören.“ Bislang gab es einen Tag im Jahr, an dem Säcke ausgegeben wurden.
Das Horten der Restmüllsäcke sollte der Vergangenheit angehören.
Bürgermeister Manfred Schafferer
„Viele Alternativen, aber kein Gehör für uns Bürger“
Die Automaten, die beim Gemeindezentrum, in Eichat und in Tal aufgestellt werden sollen, sorgen in Absam aber nicht nur für Vorfreude. Othmar Mair spricht sogar von einem Schildbürgerstreich. Ihm stößt sauer auf, dass ein Müllsackl-Automat direkt vor seinem Haus aufgestellt wird. „Ich finde die Idee an sich gar nicht schlecht. Aber es hätte so viele Alternativen bei der Positionierung gegeben. Doch die Gemeinde geht jeglichen Diskussionen aus dem Weg“, ist Mair verärgert.
Die Gemeinde geht jeglichen Diskussionen aus dem Weg.
Othmar Mair
Der Absamer fürchtet, dass es unnötig zu mehr Verkehr und Lärm kommt. Und er kann nicht verstehen, dass ein Automat nicht etwa bei der Wertstoff-Entsorgungsstelle platziert wird, wo die Bürger ohnehin viermal in der Woche ihren Müll hinbringen können. „Oder bei einem Nahversorger, wo ohnehin alle regelmäßig einkaufen gehen. Dort könnte man seine Säcke gleich mitnehmen und Extra-Fahrten vermeiden.“ Zudem findet Mair, dass es der Gemeinde schon ein Bedürfnis sein sollte, Grünflächen aufrecht zu erhalten. Für die Ausgabestelle werde nämlich eine kleine Wiese „zubetoniert“.
Sorge und Unmut für Dorfchef unbegründet
Der Bürgermeister versteht die Aufregung nicht. „Es ist ja nicht so, dass jeder einzelne der rund 7300 Einwohner jede Woche sich seine Müllsäcke holen wird. Die Frequenz wird mit Sicherheit nicht riesig sein“, glaubt Schafferer. Außerdem seien die drei Standorte in der lang gezogenen Gemeinde sehr gewissenhaft ausgewählt worden. „Wir sind darauf angewiesen, die Automaten auf Flächen aufzustellen, die der Gemeinde gehören“, betont Schafferer. Den Bauhof dürfe man aus betriebsrechtlichen Gründen nicht befahren. Und vor der Schule und dem Kindergarten sei man ohnehin bedacht, nicht für noch mehr Verkehr zu sorgen. „Man kann es halt nicht allen recht machen“, meint der Ortschef.
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