Das Vergehen des Ketten- bzw. Pyramidenspiels und die Teilnahme an bzw. Gründung einer kriminellen Organisation waren die Hauptvorwürfe, die Staatsanwalt Konrad Kmetic gegen insgesamt 13 Angeklagte – das Verfahren gegen eine 14. Person wurde ausgeschieden, weil sie unauffindbar ist – erhoben hatte. Verkauft wurden Finanzlehrgänge um jeweils bis zu 5.500 Euro, die laut Gutachter aber maximal 1.800 Euro wert waren.
20 Millionen Euro Schaden durch Schneeballsystem
In einem Schneeballsystem hätten die Kunden für neu angeworbene Mitglieder saftige Provisionen erhalten. Jeder Teilnehmer konnte je nach Anzahl der angeworbenen Neukunden in der Hierarchie aufsteigen und so höhere Provisionen erzielen. Doch der Vertrieb funktionierte nur an der Spitze, dann blieben immer mehr "Anleger" auf der Strecke. Der so entstandene Schaden wurde laut Anklage zunächst mit vier Millionen Euro beziffert, erhöhte sich im Laufe des Verfahrens aber auf mindestens 20 Millionen Euro.
Geständnis bewahrt Deutschen vor härterer Strafe
Bereits am ersten Verhandlungstag Ende September hatte sich der Hauptangeklagte – ein 42-jähriger Deutscher, der für einen unbekannten Hintermann als Geschäftsführer auftrat – vollinhaltlich geständig gezeigt. Das wurde goutiert: Für ihn setzte es 24 Monate Haft, davon acht unbedingt.
Deftig fiel das Urteil allerdings für einen 30-jährigen Slowenen aus, der allein 500.000 Euro Provisionen kassiert haben soll: Er fasste zwei Jahre unbedingte Haft aus. Die restlichen Angeklagten wurden zu Strafen zwischen fünf und 15 Monaten - teilweise bedingt - verurteilt, einer wurde freigesprochen. Nur das Urteil gegen den Deutschen ist bereits rechtskräftig.
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