Nach einem gewilderten Graureiher starb in dem Jagdrevier in St. Roman bei Schärding (Oberösterreich) nun auch eine Waldohreule eines unnatürlichen Todes. Ein schwedischer Forensiker wurde von BirdLife eingeschaltet, um den Fall zu klären.
Waldohreulen sind nachtaktive Greifvögel, die sich vor allem von Mäusen und kleineren Singvögeln wie Sperlingen ernähren. In Europa sind diese Tiere geschützt, ihre Jagd verboten.
In der Innviertler Gemeinde St. Roman bei Schärding war am Wochenende in einem zur Ortschaft Kössldorf gehörenden Waldstück eine lebensgefährlich verletzte Waldohreule gefunden worden. Nur unmittelbar darauf dürfte der Vogel bereits verendet sein.
Flügelbrüche
Die Eule wies verdächtige Flügelbrüche auf. Der Kadaver wurde am Dienstag geröntgt, wobei im Körper des Vogels winzige Metallsplitter sichtbar wurden. „Leider können wir noch nicht genau sagen, woran der Vogel gestorben ist. Die Verletzungen scheinen für Schrot-Treffer jedenfalls untypisch“, sagt Matthias Schmidt, Ornithologe und Greifvogelexperte bei BirdLife. Denkbar wäre, dass es sich um Abriebspuren einer Kugel handelt.
Schmidt will nun einen schwedischen Forensiker mit der Expertise betrauen. Die Vogelschutzorganisation wurde vom Ökojagd-Verein, der in St. Roman die Genossenschaftsjagd gepachtet hat, informiert.
Die Todesursache war nicht natürlich. Diese zu klären, ist jetzt ein Spezialfall für einen schwedischen Experten, der zu den fähigsten Pathologen auf diesem Gebiet zählt.
BirdLife-Ornithologe Matthias Schmidt
Dritter Verdachtsfall
Erst Ende Dezember ertappten Öko-Jäger einen Fischzüchter, als dieser aus seinem Auto heraus einen geschützten Graureiher erschoss. Der Verdächtige wurde gerichtlich zur Verantwortung gezogen. „Binnen drei Jahren ist das bereits der dritte Fall einer möglichen Wilderei in St. Roman, den wir gemeldet haben“, seufzt Ökojagd-Sprecher Johann Hauer.
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