Höchste Warnstufe

Riesige Giftwolke verdunkelte Hamburger Innenstadt

Ausland
09.04.2023 21:11

Bei einem Großbrand in einem Gewerbeareal in Hamburg sind am frühen Sonntagmorgen mehrere Lagerhallen in Flammen aufgegangen. Dabei entstand im Stadtteil Rothenburgsort eine riesige Rauchwolke, die stadteinwärts zog. „Die Hamburger Innenstadt ist komplett verdunkelt“, sagte ein Feuerwehrsprecher in der Früh. Verletzt wurde nach ersten Erkenntnissen niemand.

Die Feuerwehr warnte jedoch vor dem Rauch, forderte Anrainer auf, Fenster und Türen geschlossen zu halten sowie Klimaanlagen und Lüftungen auszuschalten. In einer amtlichen Warnung hieß es, die Bevölkerung „kann durch Rauchgase und chemische Bestandteile in der Atemluft aufgrund eines Brandes beeinträchtigt werden“.

Der Bahnverkehr von Hamburg in Richtung Osten wurde während der Löscharbeiten teilweise eingestellt. Wie es in der Osternacht gegen 4.30 Uhr zu dem Großbrand kam oder was sich genau in den brennenden Lagerhallen befand, konnte die Feuerwehr zunächst nicht sagen.

Feuer griff auf Lagerhallen über
Beim Eintreffen der Feuerwehr standen den Angaben zufolge mehrere im Freien abgestellte Fahrzeuge, Waschmaschinen und anderes Lagergut in Flammen und das Feuer griff bereits auf das Gebäude eines Lagerhallenkomplexes über. Außerdem platzten auf dem Gelände des Autohofs mehrere sogenannte IBC-Container. In ihnen lagerten brennbare Flüssigkeiten. Um was für Chemikalien es sich genau handelte, blieb zunächst unklar.

Warnung vor „extremer Gefahr“
Da der Wind eine riesige Rauchwolke über weite Teile der Hamburger Innenstadt trieb und nicht bekannt war, was alles in dem Lagerhallenkomplex und der Freifläche mit einer Größe von etwa 17.000 Quadratmetern gelagert war, sei gegen 7.30 Uhr über das Modulare Warnsystem MOWAS die höchstmögliche Warnstufe „extreme Gefahr“ für weite Teile Hamburgs ausgelöst worden. Zudem sei ein Hostel in der Nähe des Brandorts geräumt worden. Insgesamt 39 Menschen wurden den Angaben zufolge an der Feuerwehrakademie in Billbrook untergebracht.

Gegen 13.00 Uhr gab die Polizei dann vorsichtig Entwarnung. Die offizielle Warnung bleibe zwar bestehen, aber „derzeit werden keine erhöhten Messwerte festgestellt“, teilte das Lagezentrum mit. Nach Angaben der Feuerwehr hatten umfangreiche Messungen des Umweltdienstes und der Analytischen Taskforce der Technik- und Umweltschutzwache sowie von Spezialkräften der Freiwilligen Feuerwehr im Stadtgebiet keine gefährlichen oder gesundheitsschädlichen Konzentrationen von Brandgasen in der Atemluft gezeigt.

„Außergewöhnlicher, schwieriger Einsatz“ für Feuerwehr
„Das ist ein wirklich außergewöhnlicher, schwieriger Einsatz“, sagte ein Feuerwehrsprecher vom Einsatzort. Er ging davon aus, dass die Löscharbeiten, an denen rund 220 Einsatzkräfte beteiligt waren, noch den ganzen Tag andauern. Erst danach könne die Polizei mit Brandermittlungen beginnen. Zunächst durfte der Brandbereich wegen der starken Rauchentwicklung nur mit Atemschutzmasken betreten werden. Rothenburgsort liegt östlich der Innenstadt an der Norderelbe und grenzt unter anderem an die Hafencity.

Das Feuer hatte auch Auswirkungen auf den Bahnverkehr. Nach Angaben der Deutschen Bahn wurde der Zugverkehr zwischen Hamburg und Büchen (Schleswig-Holstein) wegen des Feuers in unmittelbarer Gleisnähe über mehrere Stunden eingestellt. Das wiederum hatte zur Folge, dass alle IC-, EC- und ICE-Züge zwischen Hamburg und Berlin umgeleitet werden mussten und sich um etwa 60 Minuten verspäteten. IC- und ICE-Züge zwischen Hamburg und Rostock fielen ganz aus.

 krone.at
krone.at
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Kostenlose Spiele