Um die Personalmisere zu lösen, setzen immer mehr Gastrobetriebe auf Servier- und Abwaschroboter. Denn auch wenn der Arbeitstag lang und hart ist, rennen sie unermüdlich, meckern nicht und haben stets ein Lächeln im Gesicht - so wie die fleißige „Lutzi“.
Im Gesundheitszentrum und im onkologischen Rehabilitation Sonnberghof in Bad Sauerbrunn sind seit Kurzem zwei neue, überaus tüchtige Servicekräfte im Einsatz. Sie heißen BellaBot und PuduBot und sind zwei Servierroboter, die ihre menschlichen Kollegen bei der Verrichtung niederschwelliger und unliebsamer Arbeiten entlasten. Engagiert wurden sie, damit das Personal nicht mehr so viele Wege zurücklegen muss, sondern sich ganz auf die Betreuung der Patienten konzentrieren kann. Noch befinden sie sich im Testbetrieb, aber ihre Vorzüge sind jetzt schon offensichtlich.
Neue Attraktion
Auch im Restaurant des Möbelhauses XXX-Lutz in Eisenstadt räumt Bellabot „Lutzi“ schon fleißig Tische ab und sorgt für Entzücken bei den Besuchern. Denn das Katzengesicht der 1,29 Meter kleinen Roboterkellnerin besteht aus einem Touchscreen, über den die Kunden mit ihr kommunizieren können. Die Speisenträgerin mit der sanften weiblichen Stimme hat auch jede Menge Kraft. Mit ihren vier Tabletts kann sie Teller, Gläser und Flaschen mit einem Gesamtgewicht von 40 Kilo transportieren.
Damit sie weiß, was mitgenommen werden soll, sind die Tabletts mit Sensoren ausgestattet. Sie lassen die emsige Gastrohelferin auch plötzlich auftauchende Hindernisse erkennen. Eine spezielle Dämpfung verhindert dabei das Ausschütten oder Umfallen der Trinkgefäße. Doch damit nicht genug! Auf Wunsch begleitet Bellabot Gäste auch zu ihrem Sitzplatz - oder zu ihrem Zimmer, wenn sie in der Hotellerie beschäftigt ist. Außerdem eignet sie sich als ideale Kellnerin bei Partys und Veranstaltungen, weil sie Brötchen und Sektgläser im Kreis trägt, ohne die Augen zu verdrehen.
Wird sie auf ‘Geburtstagsmodus‘ eingestellt, serviert sie sogar eine Überraschung und spielt dabei Musik.
Thomas Strini über die kleinen Extras bei Roboterkellnerin BellaBot
Erledigt freiwillig den Abwasch
„In Österreich sind bereits 60 Servierroboter in Hotels, Restaurants und Krankenhäusern im Einsatz. Das Burgenland galt bisher als weißer Fleck, doch auch hier werden sich die vollautomatisierten Gastrohelfer bald etablieren“, erklärt Thomas Strini, der Leiter der Abteilung Robotik beim Gastronomieausstattungsunternehmen Rist. Besonders schwärmt er von FlashBot, dem Butler unter den Robotern. Der stumme Diener bewährt sich als Nachtkellner für Roomservice-Dienste, ersetzt Minibars, bedient Lifte und kann sogar telefonieren.
Mehr Trinkgeld
In Anwaltsbüros transportiert er heikle Akten durchs Office, in Spitälern fungiert er als Bote von Blutproben. „Ein echtes Arbeitstier ist auch der emanzipierte HolaBot. Er liebt Schmutzgeschirr und fühlt sich daher vor der Abwasch am wohlsten. Ich kenne nicht viele Männer, die sich um diesen Job reißen“, scherzt Strini. Ob wir Menschen nun Angst haben müssen, dass wir von Maschinen ersetzt werden? „Nein, ganz im Gegenteil. Etliche Betriebe, in denen elektronische Kollegen Servier- und Abräumdienste übernehmen, stellen zusätzlich Mitarbeiter an, die sich intensiver um die Zufriedenheit der Gäste kümmern, den Verkauf ankurbeln und so auch mehr Trinkgeld lukrieren können.“
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