Zwei Tage, nachdem die stillgelegte Rösselmühle im Grazer Bezirk Gries abgebrannt ist, ist die Debatte um die Nachnutzung des Areals voll ausgebrochen. Die Eigentümer wollen möglichst rasch ein Wohnquartier realisieren, einer Anrainer-Vereinigung schwebt ganz anderes vor.
Ein Großbrand mitten in Graz, meterhohe Flammen, eine riesige Rauchsäule: Das Feuer bei der Rösselmühle versetzte am Samstag ganz Graz in Aufruhr. Zu retten war das historische Gebäude nicht mehr, es musste kontrolliert abgebrannt werden. Die Ursache ist weiterhin unbekannt.
Das Herz von Gries
Was passiert nun am zentral gelegenen Areal, eingebettet zwischen dem Oeversee- und dem Rösselmühlpark, dem „Herzen von Gries“, wie manche meinen? Die Eigentümer möchten über den Wohnbauträger ÖSW ein neues Wohnviertel mit Gewerbe errichten und drängen nach dem Brand auf rasche Entscheidungen durch die Stadtpolitik.
„Kein reiner Wohnbau“
„Keinen weiteren, durch Investoren initiierten reinen Wohnbau“ will hingegen das Komitee Rösselmühle, dem neben Architekten wie Elisabeth Kabelis-Lechner (die Anrainerin ist auch Gründerin der Initiative) und Wolfgang Feyferlik etwa auch Gerd Hartinger (Geriatrische Zentren), Eduard Lanner (Fux-Konservatorium), Aglaée Degros (Stadtplanungsprofessorin der TU Graz) und Beate Engelhorn (Leiterin des Hauses der Architektur) angehören.
Sie wünschen sich eine „Wertschätzung des Bestehenden“ und ein „lebendiges Stadtteilzentrum“. Schlagworte sind Bildung, Kultur, Soziales, Gewerbe und Innovation. Bei der Entwicklung des Areals sollen alle Beteiligten, vor allem Anrainer, eingebunden sein. Es soll ein Konsens erreicht werden, das sei eine „Win-win-Situation“.
Gespräch mit Elke Kahr steht an
Gegründet wurde das Komitee im Jänner 2022. Seitdem hat es sich 15-mal getroffen und zahlreiche Gespräche im Viertel, aber auch schon mit politischen Büros geführt. Am 18. April steht ein Termin mit Bürgermeisterin Elke Kahr an.
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